Nachstehender Beitrag dokumentiert René Sternkes Beschwerde beim NDR-Rundfunkrat über die Sendung „Anne Will“, in welcher der Politiker Hans-Georg Maaßen als Antisemit verleumdet wurde.
Die Lüge, die Verleumdung und der Rufmord in einem öffentlich-rechtlichen Sender schadeten dem CDU-Politiker sehr, da der Sender sich trotz meiner Beschwerde beharrlich weigerte, eine Richtigstellung vorzunehmen, sondern mit einem Spiel von Verweisungen, die sich letztlich im Ungewissen verlieren, antwortete, sodass bei zahlreichen Wählern Zweifel bleiben mussten, ob Hans-Georg Maaßen nicht etwa doch ein Antisemit sei, sodass sie ihn folglich lieber nicht wählten.
Selbst der CDU-Vorsitzende Arnim Laschet verhielt sich zweideutig, verteidigte Maaßen während der Sendung halbherzig und distanzierte sich am Folgetag von ihm, ja konnte sogar in einer anderen Sendung von zwei 11jährigen Kindern mit der Frage, was er an Maaßen gut finde, an die Wand gedrängt werden.
Der NDR vertröstete mich mehrfach. Am Ende rechtfertigte er die Lüge, die Verleumdung und den Rufmord an einem unbescholtenen Bürger in einem öffentlich-rechtlichen Sender damit, dass diese Sendung auch Lob erhalten habe.
Kann Lob für Lüge, Verleumdung und Rufmord Lüge, Verleumdung und Rufmord rechtfertigen? Die Propagandasendungen des Dritten Reichs dürften ihrerseits auch Lob erhalten haben. Denn liegt es im Wesen von Hetze, dass sie die Zustimmung von Aufgehetzten findet.
Meine Beschwerde beim NDR-Rundfunkrat und die Stellungsnahme des NDR
Vgl. windwahn.com: Meinungsmache im TV
Schreiben des NDR-Rundfunkrats vom 14. Juli 2021
Sehr geehrter Herr Dr. Sternke,
vielen Dank für Ihre neuerlichen Schreiben, die ich zum Anlass nehmen möchte, Ihnen mitzuteilen, dass das Konzept der Sendung „Anne Will“ voraussichtlich im Herbst diesen Jahres Gegenstand von Beratungen im Programmausschuss und im Rundfunkrat sein wird.
Diese Beratungen sollten abgewartet werden. Wir werden Sie zu gegebener Zeit darüber informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Schwiegershausen
Vorsitzende NDR Rundfunkrat
Mein Schreiben an den NDR-Rundfunkrat vom 17. Juli 2021
Sehr geehrte Frau Schwiegershausen,
da ich so ausführlich geschrieben habe, will ich den zentralen Punkt meiner Beschwerde noch einmal deutlich herausstellen:
- Eine Person, deren Auffassungen missliebig sind, wird ohne Nachweis als Verbreiter antisemitischer Äußerungen diffamiert.
- Im Nachhinein erfolgt keine förmliche Richtigstellung, Gegendarstellung und Entschuldigung, sondern die Diffamation wird aufrechterhalten, indem der öffentlich-rechtliche Sender auf Anne Will, diese auf Radionetzwerk Deutschland und letzteres auf Maaßens Twitter-Account verweist, wo die antisemitischen Äußerungen angeblich zu finden wären.
- Nach wie vor hält der NDR an der Verleumdung fest, die den Ruf der betroffenen Person stark schädigt.
Mich beunruhigt diese Vorgehensweise, weil ich befürchte, dass nun jeder Bürger, dessen Auffassung missliebig ist, Opfer einer Verleumdung werden kann. Radionetzwerk Deutschland stellt Maaßen in einen mittelbaren Zusammenhang zu einem Holocaustleugner. Monika Maron wurde über mehrere Mittelglieder in einen mittelbaren Zusammenhang zum Antaios-Verlag gebracht. Der VLAB wurde vom rbb über mehrere Mittelglieder in einen mittelbaren Zusammenhang zur AfD gebracht. Greenpeace hat ein Netzwerk der Windkraftgegner konstruiert, in dem selbst Minister Altmaier mittelbar in einen Zusammenhang zu rechtsextremen Kräften gebracht wird. So dient der Diskurs gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus usw. immer weniger dazu, diese schädlichen Erscheinungen, die ich verurteile, abzuwehren, sondern immer mehr dazu, beliebigen missliebigen Personen oder Strömungen eine dieser negativen Eigenschaften anzuhängen, sie zu diffamieren, zu denunzieren und zu diskreditieren.
Mein Eindruck ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender stark zwischen denen, mit denen deren politische und wirtschaftliche Interessen sie als die ihrigen ansehen, und all denen, deren Meinungen sie negativ bewerten und die sie über die Konstitution mittelbarer Zusammenhänge in die Nähe des Rechtsextremismus rücken, immer heftiger polarisieren und das gesellschaftliche Klima mehr und mehr vergiften.
Diese Kluft zwischen denen, die die Verleumdung Maaßens gutheißen und herunterspielen (Will, Neubauer, Knuth, Cichowicz, Radionetzwerk Deutschland) und denen, die es verurteilen, dass ein Unschuldiger öffentlich diffamiert und auf diese Weise Opfer von Hetze wird, wird durch die Art und Weise, wie der NDR diesen Fall aufarbeitet bzw. nicht aufarbeitet, noch größer. Es gibt kein lange schon kein gutes Miteinander mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. René Sternke
Mein Schreiben and den NDR-Rundfunkrat vom 29. Juli 2021
Vgl. windwahn.com: Wie es gerade am besten paßt – Alternative Fakten in den Öffentlich-Rechtlichen
Das Schreiben des NDR-Rundfunkrats vom 18. August 2021
Sehr geehrter Herr Sternke,
vielen Dank für Ihre erneute Nachricht.
Wir verweisen auf die E-Mail von Frau Schwiegershausen vom 14.07.2021 und bitten Sie entsprechend noch um etwas Geduld, bis das Thema voraussichtlich im Herbst 2021 im Rundfunkrat behandelt wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Lenz
Mein Schreiben an den NDR-Rundfunkrat vom 12. Oktober 2021
Sehr geehrte Frau Schwiegershausen,
ich habe Sie an meinem Briefwechsel mit Freiherrn Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker teilhaben lassen, damit Sie sehen, dass das Meinungsspektrum in der Gelehrtenrepublik groß ist und dass unsere Meinungen in vielen Punkten divergieren. Gleichzeitig sehen Sie, dass auch er die Einseitigkeit der Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Sender – ich habe Beispiele vom NDR gewählt – als alarmierend und betrüblich bewertet. Ein so eminenter Nationalökonom sieht nicht anders als ich und die Wissenschaftler in meinem persönlichen Umfeld, dass eine Energieversorgung durch erneuerbare Energien nicht möglich ist und dass der Atomstrom und der Kohlestrom durch Wind- und Solarenergie nicht ersetzt werden können. Werfen Sie bitte einen Blick auf smard.de! Dagegen hieß es 2011 im Sondergutachten des Sachverständigenrates: „100% Vollversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien ist möglich, sicher und bezahlbar. Signifikante Laufzeitverlängerungen oder neue Kohlekraftwerke sind für den Übergang nicht nötig!“ (Vgl. dazu Staatsrechtler Norbert Große Hündfeld: http://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2021/09/29/drei-daten-zur-geschichte-der-energiewende/)
Diese nicht haltbare Position wird seit zehn Jahren von den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht nur immer wieder wiederholt, sondern fanatisch propagiert, obwohl Datteln IV in Betrieb genommen worden ist und bereits stillgelegte Kohlekraftwerke immer wieder ans Netz genommen werden. Der NDR und die übrigen öffentlich-rechtlichen Sender schaffen eine Parallelwelt, die mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat.
Indem Joachim Knuth und die Intendanten der übrigen öffentlich-rechtlichen Sender das Wirklichkeitsbild, das sie vermitteln wollen, an parteipolitischen Interessen ausrichten, richten sie enormen Schaden in der Gesellschaft an und machen die Meinungsfreiheit zur Karikatur. Ich fühle mich an meine Kindheit und Jugend in der DDR erinnert, in der der öffentliche Diskurs und der private Diskurs vollkommen auseinandergefallen waren, in der Reden und Denken beinahe nichts mehr miteinander zu tun hatten. Die Verleumdung von Hans-Georg Maaßen und der Rufmord an ihm durch Anne Will, die Herr Knuth und Herr Cichowicz, obwohl sie durch Ton- und Bildaufnahmen dokumentiert sind, um Konsequenzen zu vermeiden, abstreiten, sind die Spitze des Eisbergs.
Ich fordere den NDR-Rundfunkrat auf, die Sendung „Anne Will“ aus dem Programm zu nehmen und den Intendanten Joachim Knuth zum Rücktritt zu bewegen, denn ein öffentlich-rechtlicher Sender, den wir Bürger zu finanzieren gezwungen sind, darf nicht verleumden und Rufmord üben!
Ich fordere den NDR-Rundfunkrat auf, dafür Sorge zu tragen, dass eine Berichterstattung wiedereingeführt wird, die die Tatsachen nicht vorsätzlich entstellt und die der Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft Rechnung trägt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. René Sternke
Die abschließende Antwort des NDR-Rundfunkrats vom 13. Oktober 2021
Sehr geehrter Herr Dr. Sternke,
die Sendung „Anne Will“ steht im Rahmen der Programmbeobachtung regelmäßig auf der Tagesordnung des Programmausschusses des Rundfunkrates.
Aktuell hat der Programmausschuss in seiner Sitzung am 21.09.2021 das Konzept der Sendung „Anne Will“ eingehend beraten. Die Ergebnisse der Diskussion – Lob und auch Anregungen – werden wie immer in die Arbeit der zuständigen Redaktion einfließen.
Wir bitten um Verständnis, dass die Angelegenheit für den Rundfunkrat damit abgeschlossen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Schwiegershausen
Vorsitzende NDR Rundfunkrat
Mein andauernder Protest
Sehr geehrte Frau Schwiegershausen,
die grundlose Verleumdung von Hans-Georg Maaßen als Antisemit vor einem großen Publikum und der damit begangene Rufmord, der seiner Kandidatur bei der Bundestagswahl sehr geschadet hat, sind ein grober Verstoß gegen elementare journalistische Grundsätze. Kann jetzt jeder Bürger durch einen öffentlich-rechtlichen Sender verleumdet werden? Man kann einen so groben Verstoß doch nicht einfach gegen Lob abwägen. Das würde ja bedeuten, dass Bürger grundlos öffentlich beschimpft werden können, wenn es eine große Anzahl von Fernsehzuschauern gibt, die daran Gefallen findet. Kehren jetzt die Zeiten wieder, in der man eine verrohte Menge mit Prangern und Schauprozessen ergötzt?
Es ist nicht akzeptabel, dass der NDR nicht bereit ist, diesen Vorfall aufzuarbeiten. Herr Knuth und Herr Cichowicz haben sich aus der Verantwortung gestohlen und ich bitte Sie, sich nicht Ihrerseits aus der Verantwortung zu ziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. René Sternke