Was stört muss weg: Neues Attentat auf VLAB-Habichtskauzprojekt

Hass auf „Klimaschutz störende“ Avifauna, angefacht von Profitgier, fanatischen Ideologien und tendenziösen Medienberichten, macht auch vor Tiermord, Naturfrevel und Zerstörung nicht halt.

Aus dem Sondernewsletter 13/2020 des VLAB

In der Nacht zu Donnerstag haben unbekannte Täter eine für junge Habichtskäuze bestimmte Eingewöhnungs-Voliere im Hessenreuther Wald in der Oberpfalz schwer beschädigt. Sie schnitten die Drahtgitter auf, sodass die Jungkäuze möglicherweise lange vor dem für ihre Auswilderung bestimmten optimalen Zeitpunkt entkommen wären. „Zum Glück war die Voliere, die den Bayerischen Staatsforsten gehört, leer“, sagt Johannes Bradtka, Chef des VLAB, sichtlich geschockt, nach Entdeckung der Tat.

Das deutschlandweit einmalige Habichtskauz-Projekt des VLAB wurde 2017 gestartet. Seither wurden bereits 18 der extrem seltenen und streng geschützten Eulen aus Nachzuchten mehrerer Zoologischer Gärten und Greifvogelstationen in die freie Wildbahn des Projektgebietes in der nördlichen Oberpfalz und dem südlichen Oberfranken entlassen.

Ob der erneute Anschlag – letztes Jahr wurden bereits der Elektrozaun an der Habichtskauz-Voliere und Wildkameras zerstört – von Windkraft-Profiteuren verübt wurde, lässt sich derzeit zwar nicht beweisen, doch dieser Gedanke ist nicht ganz abwegig, sind doch im Hessenreuther Wald mehrere Windkraftanlagen geplant. „Wir sind sprachlos, was hier jetzt alles passiert. Natürlich dränge sich der Gedanke auf, dass der geplante Bau von Windrädern in diesem Waldgebiet damit etwas zu tun haben könnte. Das mache aber eigentlich keinen Sinn, da sich Habichtskäuze nur im Kronenbereich der Bäume aufhalten und deshalb nicht kollisionsgefährdet sind“, sagt Bradtka.

Vor drei Jahren wurde bereits in dem Waldgebiet ein Schwarzstorchhorst mit Pfeilen beschossen, dann verschwand plötzlich ein Baum, auf dem ein Schwarzstorch brütete. Im vergangenen Jahr ereignete sich dann der erste Anschlag auf das Habichtskauzprojekt. „Wir lassen uns jedoch auch von der neuen Attacke nicht einschüchtern und werden weiter unsere satzungsgemäßen Ziele verfolgen“, sagte Bradtka. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zudem beschloss die VLAB-Vorstandschaft, eine Prämie von 3.000 Euro für Hinweise auszuloben, die zur Ergreifung des Täters oder des Täterkreises führen.

Auch die technische Überwachung im Umfeld der Voliere soll weiter verbessert werden. „Wir werden den Ort nun auch auch nachts periodisch persönlich überwachen.“ Dass militante Ökostrom-Anhänger und angebliche Klimaschützer vor offen geäußertem Hass und offener Gewalt nicht mehr zurückschrecken, hält Bradtka für „äußerst bedenklich“. Auch nach einem BR-Beitrag über die Windkraft, der in äußerst tendenziöser Weise die Windlobby in ein möglichst gutes Licht rücken wollte, gingen beim VLAB zahllose Hassmails ein.

Mit Dank an Johannes Bradtka!