Erschütterungen und Vibrationen: Lobbyisten im ständigen Kampf gegen die Naturgesetze

Störend für Seismographen –
Geologen raten von Windrädern in Meckenheim und Rheinbach ab

General-Anzeiger am 31.07.2020
von Mario Quadt

Meckenheim/Rheinbach Die Erdbebenmessstation in Todenfeld könnte den Bau des Windparks zwischen Meckenheim und Rheinbach verhindern. Drei Windräder sollen dort entstehen.
[…]
Die Rechtslage ist eindeutig: Um die Arbeit der empfindlichen Messgeräte in den landesweit 14 Erdbebenstationen nicht zu stören, raten Geologen dazu, dass in einem Radius von zehn Kilometern keine Windräder gebaut werden dürfen.

Rotoren erzeugen Erschütterungen, die sich im Boden ausbreiten Damit aber nicht genug: „Es wird die Empfehlung gegeben, innerhalb eines Radius’ von 17,5 Kilometern um die Messanlage auf die Errichtung von Windenergieanlagen zu verzichten“, schreiben Wolfgang Friederich von der Ruhr-Universität Bochum und Klaus Stammler vom Seismologischen Zentralobservatorium Hannover im Jahr 2013 in einer wissenschaftlichen Stellungnahme zur Errichtung von Windrädern in Deutschland.

Die Todenfelder Erdbebenstation liegt circa acht Kilometer von der sogenannten Konzentrationszone für Windräder im Norden Meckenheims entfernt. „Windräder erzeugen durch die Bewegung des Rotors erhebliche Erschütterungen, die sich im Boden in Form von elastischen Wellen ausbreiten“, erklären der Geologie-Professor und der Physiker in ihrem Gutachten. „Zwar nehmen diese Erschütterungen mit der Entfernung ab, sind aber dennoch in einigen Kilometern Entfernung stark genug, um Messungen der Bodenbewegung empfindlich zu stören.“ Die Richter, die die Normenkontrollklage der Meckenheimer Bürgerinitiative (BI) „Schattenseite“ gegen die Bebauungspläne für die Konzentrationszone der Städte Meckenheim und Rheinbach prüfen, wiesen schon darauf hin, dass es seit 2016 einen vom Land Nordrhein-Westfalen ausdrücklich rechtskräftig festgelegten Schutz für die Erdbebenmessstation in Todenfeld gibt.

„Wir denken, dass Erdbebenschutz auch im Sinne der Öffentlichkeit ist“, sagt Ingrid Koston, Sprecherin der BI, im Gespräch mit dem GA. In der Initiative engagieren sich aktuell 22 Familien – zumeist Bewohner des Neubaugebietes Sonnenseite. Sie sprechen sich gegen den Bau von Windrädern in der Konzentrationszone aus. Insbesondere im Hinblick auf die Beobachtung von aktuellen vulkanischen Aktivitäten rund um den Laacher See seien die Seismometer wichtig für den Bevölkerungsschutz. „Dieses Warninstrument sollte man der Bevölkerung nicht nehmen“, findet Koston.

Um aber künftig auf mehr Flächen Windenergie zu ermöglichen, hat die Energieagentur NRW ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben. Das 1990 gegründete Privatunternehmen arbeitet im Auftrag des Landes zu Fragen der erneuerbaren Energien oder des Klimaschutzes. In der Studie soll es darum gehen, wie die Störwirkung von Windrädern auf seismologische Stationen verringert werden kann. „Bisher existiert ein solches Verfahren nicht, sodass die Unsicherheit hinsichtlich der Sachlage ein Hemmnis für den weiteren Ausbau der Windenergie in NRW darstellt“, erklärt die Energieagentur zum Start des auf drei Jahre angelegten Projektes im Juni 2018. Im kommenden Jahr sollen Ergebnisse vorliegen.

Erdbeben und Windanlagen senden gleiche Signale

Der Geologische Dienst als einer der Betreiber von Erdbebenstationen in NRW spricht sich indes dafür aus, Windräder nicht in unmittelbarer Nähe zu den Stationen aufzustellen. „Natürliche Erdbeben und Windenergieanlagen senden Signale im gleichen Frequenzband“, sagt Sebastian Busch vom Fachbereich Geophysik, Landeserdbebendienst des Geologischen Dienstes NRW. Technisch sei es nicht möglich, den Einfluss der Windenergieanlagen aus den registrierten Daten der Erdbebenstationen herauszufiltern. „Derzeit wird über Abstandsregelungen versucht, den Einfluss von Windenergieanlagen auf seismologische Stationen zu minimieren“, sagt der Geophysiker.

Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW schlägt in seiner Stellungnahme zur Studie den „Verzicht auf einen Ausschlussradius“ vor.Die Stellungnahme endet mit dem Fazit, dass die Vorschläge des Verbandes geeignet seien, mehr Windräder im Land möglich zu machen. „In Anbetracht der gegenwärtig geringen Flächenverfügbarkeiten für Windenergieanlagen und der langwierigen Genehmigungsverfahren könnte dieses Vorgehen ein Schritt auf dem Weg sein, den von der Landesregierung in der Energieversorgungsstrategie ausgewiesenen Ausbaukorridor der Windenergie von 10,5 Gigawatt bis zum Jahr 2030 zu realisieren“, so der LEE.

Mit Dank an Ingrid, Sprecherin der BI Meckenheims Schattenseite und Mario Quadt vom General-Anzeiger für die kritische Berichterstattung!

Ignorieren, Marginalisieren oder einfach Abschaffen?

Windkraftlobbyisten und Energieagentur in NRW gegen die Gesetze der Physik

Mit einem Forschungsprojekt wollen die Profiteure der Windkraft herausfinden, wie die Störwirkung von Windrädern auf seismologische Stationen verringert werden kann. Das heisst sie versuchen, vom Steuerzahler finanziert, die Physik außer Kraft zu setzen, um durch Vernachlässigung des Erdbebenschutzes, also zulasten des Menschenschutzes noch mehr Profit mit noch mehr WEA machen zu können.
Diejenigen unserer Leser, die unsere Berichterstattung zur Langzeitforschungen (2004-2016) von Lars Ceranna et al verfolgt haben und den Beitrag von Birgit Hermes Infraschall – unerhörter Lärmin der Wissenschaftsreihe des ZDF planet e mit den Interviews mit Lars Ceranna von der BGR
(hier, hier, hier, hier und hier) und dem Akustiker Sven Johannsen (umweltmessungen.com) (hier, hier und hier) gesehen haben, wissen was Körperschall bedeutet und kennen die Auswirkungen der Vibrationen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, insbesondere durch unsere Berichte zur Vibroakustischen Erkrankung (VAD).
Diese wird von Dr. Nuno Castelo Branco und Prof. Mariana Alves Pereira bereits seit 1982 untersucht
(hier und hier), bis hin zum Nachweis von Organverletzungen durch Dauerbeschallung mit Infraschall. Ihre pathologischen Untersuchungen zeigen anschaulich, welche Schäden durch die Exposition gegenüber Vibrationen (Körperschall) an Gefäßen, Sehnen, am Herzbeutel etc. bei Mensch und Tier entstehen.
Bereits 1994 wurden die Auswirkungen von Infraschall mit Vibrationen infolge auf befruchtete Hühnereier von der US Armee untersucht, um daraus ableitend die Gefahren auf schwangere Helikopter-Pilotinnen zu erforschen. Diese Forschung führte zum besseren Arbeitsschutz durch Flugzeitverkürzungen.
Auch in Deutschland schützen Gesetze zum Arbeitsschutz schwangere Frauen, die an oder in der Nähe von vibrierenden Anlagen arbeiten durch verkürzte Arbeitszeiten.
Die Untersuchungen von Prof. Vahl, Leiter des Uniklinikums Mainz zur Auswirkung von Vibrationen in Infrabeschallung auf die Herzmuskelzellen machen die Gefahren deutlich, in der sich alle Anwohner von WEA befinden, die insbesondere langanhaltend Infra- und Körperschall ausgesetzt sind
(hier, hier, hier, hier und hier).
Ebenfalls erkenntnisreich sind die Untersuchungen zur toxischen Wirkung von Infraschall in diversen Tierversuchen, um nur einige der jahrzehntelangen Forschungsarbeiten zu nennen, die es laut unserer Staatsorgane gar nicht gibt: „Es gibt keine Forschung zum Infraschall, deshalb können wir auch nichts tun in Richtung Gesundheitsschutz….
Viele Betroffene werden sich mit ihren Schallerkrankungen in den genannten Untersuchungen wiederfinden.

Absurd, dreist oder ideologisch komplett verblendet?

Nun also ein neues Forschungsprojekt, das wieder einmal ganz in Sinne der Forderungen der Windkraftprofiteure beweisen soll, dass es auch ohne Erdbebenschutz geht, man muss nur so tun, als wäre Erdbebenschutz überflüssig und man könne, wie von den LEE-Lobbyisten gefordert „Verzicht auf einen Ausschlussradius“ üben. Und wenn etwas passiert, sind alle so sehr mit dem Überleben beschäftigt, dass bestimmt keiner mehr daran denkt, welche Lobbyisten und welche ihnen hörigen Politiker die Zerstörung und die Toten zu verantworten haben.

Möglicherweise wird die Energieagentur in weiteren Untersuchungen ja auch einen Erdbebeben-Detektor erfinden, der die künftige Messtation neben der WEA warnt, damit diese dann sich selber und die WEA ausschaltet….
Immerhin gibt es bereits ähnlich sinnfreie technischen Einrichtungen, die zwar Fledermäuse und Vögel erkennen können, aber nur wenn sie aus bestimmten Richtungen kommen, um dann die WEA viel zu spät abzuschalten. Diese werden für die Betreiber von WEA übrigens nicht nur mit Steuergeldern erforscht, nein, ihre Anschaffung wird ebenfalls vom Steuerzahler und Stromkunden subventioniert.

  • Erdbebenschutz
  • Funkfeuerschutz
  • Grundwasserschutz
  • Artenschutz
  • Gesundheitsschutz
  • Bodenschutz
  • Meeresschutz 

…all diese wichtigen Schutzgüter werden für die Ideologie vom Klimaschutz durch Windräder und zur Befriedigung der Gier der Windkraftbetreiber und selbsternannter Retter des Planeten geopfert…
Herr wirf Hirn vom Himmel!

JR

Ein Kommentar

  1. Deutsches Strafgesetzbuch, § 325 a zu Windrädern generell:

    § 325a Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen

    (1) Wer beim Betrieb einer Anlage, insbesondere einer Betriebsstätte oder Maschine, unter Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten Lärm verursacht, der geeignet ist, außerhalb des zur Anlage gehörenden Bereichs die Gesundheit eines anderen zu schädigen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    (2) Wer beim Betrieb einer Anlage, insbesondere einer Betriebsstätte oder Maschine, unter Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten, die dem Schutz vor Lärm, Erschütterungen oder nichtionisierenden Strahlen dienen, die Gesundheit eines anderen, ihm nicht gehörende Tiere oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    (3) Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe
    1. in den Fällen des Absatzes 1 Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe,
    2. in den Fällen des Absatzes 2 Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

    (4) Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht für Kraftfahrzeuge, Schienen-, Luft- oder Wasserfahrzeuge.

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