Durch den Beitrag „Über die Machenschaften im Gutachterwesen zum Artenschutz. Ein Gutachter packt aus“ auf windwahn.com bin ich auf ein Interview von Bianca Klein mit dem Gutachter Dirk Bernd aufmerksam geworden. Das Interview ist in dem genannten Beitrag verlinkt, welcher auch einen interessanten Kommentar von Jutta Reichardt umfasst. Es entstand im Zusammenhang mit Gerhard Schulzes sehenswertem Film „Gegenwind“ von e-motion-film.de: https://mediathek-hessen.de/medienview_18700_Gerhard-Schulze-OK-Fulda-Gegenwind.html
Derzeit läuft es so, dass die Begutachtung vorgesehener Windeignungsgebiete durch Artenschutzgutachter vorgenommen wird, die von den Projektierungsfirmen beauftragt werden. Sie liefern ihre Gutachten bei diesen Firmen ab, über welche sie erst an die Naturschutzbehörden weitergeleitet werden. Wenn zwei Firmen um ein Gebiet konkurrieren, treten Diskrepanzen zwischen den Gutachten auf, welche verdeutlichen, dass nicht jeder Gutachter das gesamte Vorkommen geschützter Arten erfassen konnte (oder wollte). Diskrepanzen zwischen wirklichem und erfasstem Vorkommen geschützter Arten treten auch dann regelmäßig auf, wenn Bürger vor Ort sich selbst um die Erfassung des Artenvorkommens kümmern.
In der Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“ wird u. a. gefordert, dass die Überprüfung und die Beurteilung der Zulässigkeit der Ausweisung von Windkraftanlagen unter dem Aspekt des Naturschutzes allein in die Hände der Unteren Naturschutzbehörden des Landes gelegt werden, welche die mit der Kartierung betrauten Unternehmen auswählen und beauftragen sollen, und dass Privatunternehmen sich nicht daran beteiligen.
Die wirtschaftliche Abhängigkeit der Gutachter bzw. Gutachterfirmen von den Projektierungsbüros wird durch folgende zwei Aussagen Dirk Bernds belegt:
„Wenn Sie ein Projekt haben, eine Projektion, dann wird eigentlich erwartet, dass Sie das irgendwie hinbekommen. Wenn Sie halt jemand sind, der da kritisch ist und sagt: Nein, ich jetzt halt zu viele Arten gefunden, wesegen es nicht geht, dann ist es relativ schnell: da sind Sie in einem Bereich, wo es heißt, der ist zu kritisch.“
„Wenn Sie nicht weichgespült sind als Gutachter und als Erfüllungsgehilfe der Industrie auftreten, und eben kritisch sind und sagen: Nein, in dem Fall geht es eben nicht, sind Sie nicht gern gesehen. Das ist ganz klar der Fall. Und das andere Problem ist: da dann viel Druck ausgeübt wird, muss man einfach sagen: Will ich für so etwas arbeiten?“
Da Dirk Bernd der Erhalt der geschützten Arten am Herzen liegt, hat er aufgehört, für solche Auftraggeber zu arbeiten. Er ist jetzt Vorsitzender des Vereins MUNA e.V. Mensch, Umweltschutz, Natur-und Artenschutz und Verfasser des Buchs „Windindustrie versus Artenvielfalt“ sowie der Broschüre „Schwarzstorch im Odenwald“, die auf der Seite „Veröffentlichungen“ von Muna e.V. heruntergeladen werden können. Vgl. dazu auc
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/06/12/windindustrie-versus-artenvielfalt/
Nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihren Bundestagsabgordneten auf und fordern Sie sie auf, den von Peter Altmaier vorbereiteten Gesetzesnovellen zur weiteren Beseitigung des Artenschutzes nicht zuzustimmen!
Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“