Ornithologen und Avifaunisten weisen Altmaiers Pläne zu Gesetzesänderungen entschieden zurück

„In ihrem Fazit legen die beiden Forscher dar, dass die Bewertung der Bestandsentwicklung durch den Bundesverband WindEnergie und anderer Vertreter der Branche unzutreffend ist. Sie weisen die von Bundesminister Altmaier geplanten Gesetzesveränderungen zur weiteren Aufweichung des Artenschutzrechtes entschieden zurück.“

René Sternke nimmt das derzeitige Artenschutzthema Nr. 1 „Altmaiers Pläne gegen den Artenschutz gemäß Forderungen des BWE“  nochmal auf und bringt Untersuchungen, Erkenntnisse und Forderungen der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, insbesondere ihre Arbeitsgruppe „Vögel in der Agrarlandschaft“  und des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten auf den Punkt.
Nutzen Sie die Argumente und verweisen Sie in Ihren Anschreiben an Politiker und Stellungnahmen zu Flächenausweisungsplänen und Genehmigungen auf die Untersuchungen der Fachleute!
Mit Dank an René!

Neue Publikationen zur Zerstörung unserer Vogelwelt durch Erneuerbare Energien

In dem Maße, in welchem die Schädigung unserer Umwelt durch die aktuelle Agrar- und Energiepolitik zutage tritt, verlagert die Propaganda dieser Politik ihren Akzent auf die Rettung eines „Klimas“, das in dem Maße an Abstraktheit und Absurdität gewinnt, in welchem ihm das Konkrete und Erhaltenswerte aufgeopfert wird. Zwei wichtige neue Publikationen, die im Internet zum Download bereitstehen, zeigen wie stark unsere Avifauna durch eine vorgeblich ökologische Energiepolitik geschädigt wird.

Auf der Seite der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft kann man das neue Positionspapier mit den Erfordernisssen zum Erhalt der Agrarvögel herunterladen. Hier ist der Link zum PDF-Download.

Auf der Seite des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten kann man den bereits vielbeachteten Aufsatz „Rotmilan und Windkraft. Negativer Zusammenhang zwischen WKA-Dichte und Bestandstrends“ von Jakob Katzenberger und Christoph Sudfeldt herunterladen, der Ende dieses Monats im Heft 11 der Zeitschrift „Der Falke“ erscheint. Hier ist der Link zum PDF-Download.

Biogasanlagen schaden den Feldvögeln

Die Arbeitsgruppe „Vögel in der Agrarlandschaft“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft konstatiert einen Anstieg der abnehmenden und stark abnehmenden Arten von 55 Prozent auf 68 Prozent und eine Beschleunigung der Bestandsrückgänge seit 1992 bei Rebhuhn (89%), Kiebitz (88%), Feldlerche (45%) und zahlreichen weiteren Arten. Im Positionspapier der Arbeitsgruppe heißt es u.a.:

S. 3-4

S. 5 – Lesen Sie alles in „Der Falke“ Heft 11, das in Kürze erscheint

Windkraft schadet den Greifvögeln

Der Aufsatz „Rotmilan und Windkraft. Negativer Zusammenhang zwischen WKA-Dichte und Bestandstrends“ von Jakob Katzenberger und Christoph Sudfeldt stellt die regionalen Unterschiede in der Entwicklung der Rotmilanbestände heraus. Diese Erkenntnisse werden in Form von Graphiken dargestellt. Dabei kommt die beiden Ornithologen zu der Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen Windkraftkonzentration und Bestandsrückgängen besteht. Über 50% aller Rotmilane nisten in Deutschland. Der internationale Vergleich zeigt, dass die Bestandsentwicklung in Deutschland besonders negativ ist. In ihrem Fazit legen die beiden Forscher dar, dass die Bewertung der Bestandsentwicklung durch den Bundesverband WindEnergie und anderer Vertreter der Branche unzutreffend ist. Sie weisen die von Bundesminister Altmaier geplanten Gesetzesveränderungen zur weiteren Aufweichung des Artenschutzrechtes entschieden zurück. Sie fordern, dass die Dichtezentren des Rotmilans, zu welchen, wie ich erläuternd hinzufüge, der Landkreis Vorpommern-Greifswald gehört, von weiteren Windkraftanlagen freizuhalten sind. – Diese Forderung wird eigentlich schon in der Europäischen Vogelschutzrichtlinie erhoben, die ihr vierzigstes Jubliäum erlebt, ohne dass ein Grund zum Feiern besteht.

Resümee

Die Tendenzen, die durch diese aktuellen Publikationen bestätigt werden, zeichnen sich schon lange ab und sind schon lange bekannt. Unter der Maske einer ökologischen und umwelterhaltenden Politik werden die aggressive und brutale Industrialisierung des ländlichen Raumes, die Verknappung der Lebensräume der bedrohten Arten und die Zerstörung unserer Umwelt vorangetrieben. Diese Agrar- und Energiepolitik führt, wie die Erfahrung der letzten Jahrzehnte belegt, in der Praxis weder zu einer Verbesserung der Ernährung der Gesellschaft noch zu einer Absenkung der CO2-Emmissionen und einem Aufhalten des Klimawandels. Eine zunehmend urbanisierte und naturentfremdete Gesellschaft wird durch verantwortungslose Medien desinformiert. Unwiederbringliche Naturschätze werden Kapitalumverteilungsprozessen aufgeopfert.

Nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihren Bundestagsabgordneten auf und fordern Sie sie auf, den von Peter Altmaier vorbereiteten Gesetzesnovellen zur weiteren Beseitigung des Artenschutzes nicht zuzustimmen!


Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“