Ein erhellender Beitrag von Angelika Janz auf dem Blog von René Sternke – mit Dank!!
Peer Review und Infraschall
In meiner Anfrage an die Präsidentin des Bundesumweltamts zur Unabhängigkeit der Arbeit des Bundesumweltamts habe ich festgestellt, dass die Forschungsliteratur zum Thema Infraschall in den Publikationen des Bundesumweltamts nur selektiv wahrgenommen wird. In dem Beitrag „Flächenkulisse statt Lebensraum – Windkraftausbau statt Gesundheit“ habe ich den Brief der Mediziner Dr. Dorothea Fuckert und Dr. Manfred Fuckert an dieses Amt veröffentlicht. Verlinkt habe ich dort die Antworten des Amts und des Baden-Württembergischen Umweltministerium. An diesen Antworten wird ebenfalls sichtbar, dass diese Institutionen die Forschung nur selektiv wahrnehmen.
An keiner Stelle lassen diese Antwortschreiben erkennen, dass die Bürokraten über eigene fachliche Kompetenz zum Thema verfügen. Sie verweisen stets auf Autoritäten. Wissenschaftliche Arbeiten, die nicht in einer peer reviewten Zeitschrift erschienen sind, weisen sie mit der Begründung, dass sie es nicht sind, zurück, ohne ihren Inhalt zu beurteilen, was sie möglicherweise auch gar nicht könnten. Autoritätengläubigkeit ersetzt Sachkunde.
Das Peer Review ist im Laufe der letzten Jahre immer mehr in die Kritik geraten. Erwin König stellt in einem Beitrag auf „Library Essentials“ anhand von statistischen Erhebungen dar, dass die Herkunft und das Geschlecht eines Autors bei der Entscheidung, ob seine Arbeit in die Zeitschrift aufgenommen wird, eine große Rolle spielt. Auf einem 2014 in Kopenhagen organisierten Kolloquium zum Thema „What’s up with peer review?“ wurde festgestellt, dass das Peer-Review-Verfahren intransparent ist und es keine verlässlichen Qualitätsstandards gibt. Ein Blog der TUHH zitiert „Die akademische Hintertreppe“ von Claus Leggewie und Elke Mühlleitner, die feststellen, „dass gerade das Fehlen von Transparenz und Öffentlichkeit Fehlurteile produziert. Manche Platzhirsche entpuppen sich unter dem Deckmantel anonymer Kollegenkritik als regelrechte Berserker, die Neulinge und Querköpfe herausschießen, ohne für schlampige und einseitige Gutachten Konsequenzen befürchten zu müssen, oder sie zögern die Begutachtung eines Artikels um Monate hinaus, um dessen zeitige Publikation zu verhindern.“
Martin Spiewak schrieb 2016 in der ZEIT: „Unkonventionelle, womöglich bahnbrechende Forschung hat es schwerer als solche, die auf bekannten Schienen läuft.“ Womit wir beim Thema Infraschall wären, dessen Erforschung das Establishment in der Wissenschaft nicht fördert. Auf dem Infraschall-Abend in Berlin äußerte Prof. Dr. Christian Friedrich Vahl, dass es schwierig ist, eine Finanzierung für ein Forschungsprojekt zum Infraschall zu finden.
Martin Spiewak äußerte weiterhin im zitierten Artikel: „John Ioannidis, ein bekannter Kritiker des heutigen Forschungsbetriebs von der Stanford University, fasste die Kritik einmal so zusammen: Wäre das Peer-Review eine Arznei, sie würde heute nicht mehr zugelassen.“ Dasselbe konstatiert Dr. Stephan Kaula in der DSGS-Studie in Bezug auf Infraschall: „Man stelle sich das im Bereich der Phrarmaindustrie vor, wenn man auf einmal feststellt, dass eine milliardenschweres Medikament, das seit Jahren auf dem Markt etabliert ist, bisher unbekannte schwerste Nebenwirkungen entfaltet.“
Nun wäre noch die Frage zu behandeln, inwieweit die Politik auf das Peer Review Einfluss nehmen kann. Das wäre ein Thema für ein Buch. Ich erinnere nur daran, dass die Universität Lübeck der Schummelliese Annette Schavan, nachdem die Universität Düsseldorf ihr wegen Betrugs den Doktortitel aberkennen musste, sogleich den Ehrendoktortitel verlieh und zahlreiche hoch-angesehene Wissenschaftsorganisationen versuchten, für die Betrügerin, die dann Botschafterin am Heiligen Stuhl werden sollte, eine Lanze zu brechen. Das vermag Geld! Und wer hat viel Geld? Und woher? Schalten Sie das Licht an und finanzieren Sie dieses System mit!
Unterzeichnen und verbreiten Sie bitte die Petition Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!