Offizielle Untersuchung in Dänemark

von www.windwahn.de übertragen – dort veröffentlicht am 18.11.2013

Dänemark – Gesundheitsschutz vor Schallemissionen

Artikel und Video

Vorbereitungen zu medizinischen Untersuchungen starteten im Sommer 2013
Dem heftig wachsenden Widerstand gegen WKA sei Dank!

Das dänische Ministerium für Gesundheit und Vorsorge beauftragte bereits im Sommer dieses Jahres die Organisation zur Krebsbekämpfung „Kræftens Bekæmpelse“ mit der Leitung einer Untersuchung zu den Auswirkungen von Schallemissionen auf die Gesundheit der Anwohner von Windkraftwerken. Die Untersuchung soll von den drei relevanten Ministerien finanziert werden: Von dem dänischen Umweltministerium, dem Ministerium für Gesundheit und Vorbeugung und dem Klima- und Energieministerium.

Mit Dank an Greta Gallandy-Jakobsen, DK, für die Informationen und den Bericht!

Anmerkung
Die forschende Medizinerin der dänischen Organisation für Krebsbekämpfung, die den Zusammenhang von Verkehrslärm und dem vermehrten Auftreten von Brustkrebs nachgewiesen hat, wird auch die Untersuchungen zum Windkraftschall durchführen.
Mit Dank an Greta Gallandy-Jakobsen!
http://politiken.dk/forbrugogliv/sundhedogmotion/sygdom/ECE2138576/forskere-trafikstoej-giver-hoejere-risiko-for-brystkraeft/

Die dänischen Ministerien geben endlich nach
Was lange währt, wird endlich gut – Hoffentlich!

Von Greta Gallandy-Jakobsen

Resultat der Untersuchungen soll Ende 2015 vorliegen – Diverse Erkrankungen im Visier

Das dänische Ministerium für Gesundheit und Vorbeugung (Ministeriet for sundhed og forebyggelse) hat im Sommer eine medizinische Untersuchung beauftragt. Sie soll zeigen, ob Nachbarn von groβen Windkrafträdern ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben. Zunächst sollten die Untersuchungen nur Herz- und Gefäβkrankheiten und hohen Blutdruck aufspüren, aber nun sind weitere Diagnosen im Gespräch: Zuckerkrankheit, Schlafstörungen und Stresserkrankungen werden erwähnt. Es wurde vereinbart, dass die private Organisation Kræftens Bekæmpelse (Krebsbekämpfung) die Untersuchungen leitet, die dann Ende 2015 abgeschlossen sein sollen. Diese Organisation hat bereits Erfahrungen mit Untersuchungen von dem inzwischen bewiesenen Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und Gesundheitsschäden.

Mehrere Kommunen schieben zur Risikovermeidung ihre WK-Projekte auf

Einige Kommunen haben das zum Anlass genommen, ihre Baupläne für Windindustrieanlagen bis zu dem Zeitpunkt aufzuschieben. Sie wollen nicht das Risiko eingehen, ihren Mitbürgern Schaden zuzufügen.

Rot-Grün-Regierung im Vestas-Land gibt Druck der Windkraftgegner nach

Dass ausgerechnet Dänemark mit seiner gegenwärtigen Rot-Grün-Regierung, das Stammland des Windradfabrikanten Vestas, sich zu diesem Entschluss durchgerungen hat, ist erstaunlich, aber auch erfreulich. Freiwillig ist diese Entscheidung jedoch nicht. Der Druck der Windradgegner ist im Laufe der Jahre stark geworden.

195 Widerstandsgruppen erwarten mit Spannung die Kommunalwahl am 19. November

In Dänemark wächst nämlich der Widerstand gegen Windkraftwerke auf dem Land Monat für Monat. Im November 2013 sind es bereits 195 Widerstandsgruppen gegen Windräder oder Windparks. Einige Gruppen haben ihren Kampf gegen die Pläne ihrer Kommunalpolitiker zunächst einmal gewonnen und warten angespannt, wie es weitergeht. Denn falls nach einer Wahl neue Politiker in den Kommunen das Sagen haben, könnten alle Beschlüsse wieder verworfen werden. Andere Gruppen haben zunächst einmal verloren und hoffen darauf, dass sich der politische Wind zugunsten der Bevölkerung, Natur und Landschaft gegen die Industriewindräder wendet. Viele Windradnachbarn sind jedoch auch ausgebrannt und enttäuscht und verlassen ihre Häuser. Wieder andere geben jedoch nicht auf, trotz allem…

Kranke Anwohner – verlassene Häuser – wertlose Immobilien durch tieffrequenten Schall

Einer dieser Windradnachbarn ist der Besitzer einer Staudengärtnerei, Boye Jensen, der mit der gleichen Energie wie Michael Kohlhaas um sein Recht kämpft, nur eben mit legalen Mitteln. Ihm ist, zusammen mit seiner Familie, seinen Nachbarn und eben auch seinen Angestellten, Unrecht geschehen, indem ein überdimensioniertes WKW-Projekt in der nächsten Nachbarschaft etabliert worden ist. Die Konsequenz ist, dass die Anwohner und auch die Angestellten nun krank sind. Boye Jensen selbst und einige seiner Nachbarn haben ihre Wohnhäuser verlassen müssen, um dem ewigen Rotorlärm und den Erschütterungen durch den tieffrequenten Lärm auszuweichen. Die Mitarbeiter, die in der Sommersaison in Dänemark wohnen, weigern sich, in ihrem Quartier auf dem Gärtnereigelände zu übernachten. Sie können bei dem Lärm der Rotorblätter nicht schlafen und haben alle Anzeichen von Stress. Alle Häuser in nächster Umgebung sind wertlos geworden, wie ihnen der hiesige Makler bestätigt hat. Keiner will in der Nähe von Windkraftwerken leben.

Boye Jensen gewinnt die Unterstützung eines namhaften Politikers

Boye Jensen ist es gelungen, abgesehen von Juristen und Journalisten, den Politiker Hans Christian Schmidt für seine Sache zu gewinnen, der das Ministerium für Gesundheit und Vorbeugung, das Umweltsministerium und nun auch das Klima- und Energieministerium unter Druck setzt, jetzt endlich etwas für die geschädigten Bürger zu tun. Denn solange es keine fundierten medizinischen Untersuchungen im eigenen Land gibt, wollen sowohl Politiker als auch die Windindustrie keinerlei Zugeständnisse machen, weder was Lärmregulierungen oder Forderungen nach gröβeren Abständen zu den Nachbarn betrifft.

Wind Turbine Syndrome – eine Folge schlechter Prävention

Die dänische homepage der Windradgegner: www.stilhed.eu
Sie beinhaltet unzählige Dokumente, Zeitungsausschnitte und auch Videodokumentation aus dem dänischen Parlament „Folketinget“.

Deutscher Zynismus zum Thema ILFN-Studien

Oder um es mit MP Kretschmann (Ba-Wü) zu sagen: „Infraschall? Was ist Infraschall??“

Versuch, 2009 eine Infraschallstudie in Deutschland auf den Weg zu bringen
Ich habe vor Jahren bereits, nachdem unsere Schallerkrankungen immer dramatischere Auswirkungen auf unser Leben hatten und ich die Studien von Dr. Nina Pierpont, Prof. Alves-Pereira u.a. gelesen hatte, den damaligen Chef der Emissionsschutz- und Genehmigungsbehörde für Windkraftwerke im Landesamt (LLUR) in Schleswig-Holstein aufgefordert, er möge sich bemühen, dass eine umfassende Studie zu den Auswirkungen von Infraschall emittiert durch WKW auf die Anwohner auch in D durchgeführt wird.
Nachdem ich ihn immer wieder daran erinnerte, hat er dies 2009 dem Bundesumweltamt vorgetragen und folgende zynische Antwort bekommen:

Zitat aus der Anwort des Herrn Kunte vom LLUR (Landesamt Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume):
„4. Untersuchung des WKA induzierten Infraschalls
Auf meine diesbezüglichen Bemühungen im Bundesumweltministerium wurde mir die Tendenz angedeutet, dass evtl. Empfehlungen hinsichtlich eines Untersuchungsbedarfes im Hinblick auf evtl. gesundheitliche Beeinträchtigungen durch generelle Infraschallbelastungen gegeben werden könnten.
Da Infraschall durch die verschiedensten Quellen (Verkehr, Baulärm, Technik) entstehen kann und in sehr unterschiedlicher Form und Intensität auf den Menschen einwirkt, könnte unter Umständen eine gewisse gesundheitliche Relevanz gegeben sein. Diese wird aber zur zeit als ausgesprochen gering bewertet.
Inwiefern wirklich Untersuchungsbedarf besteht, wird sich aus den Empfehlungen des UBA ergeben, welches sich jedoch noch nicht abschließend geäußert hat.
Auf jeden Fall wird eine evtl. Untersuchung die Thematik „Infraschallbelastung für die menschliche Gesundheit“ nur allgemein erfassen, spezielle Untersuchungen zu Windenergieanlagen wird es aufgrund der geringen Relevanz nicht geben. Dieser Meinung schließt sich das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein an.“

Hier gibt es noch viel zu tun. Wenden Sie sich an Ihre behandelnden Ärzte, die Ämter und Behörden, die zuständigen Ministerien und die Medien.
Schildern Sie Ihre Symptome und fordern Sie Langzeit-Infraschalluntersuchungen außerhalb und innerhalb Ihrer Wohnräume!
JR