Tichys Einblick II.
Spiegel versucht Tichys Einblick zu wiederlegen und scheitert an unzulänglicher Recherche, mangelnder Kritikfähigkeit und den Fakten
Ein erhellender
Artikel über die Verschleierung der Abhängigkeiten der Schülerbewegung
„Fridays for future“ von der „Plant-for-the-Planet
Foundation“.
JR
Bestätigt: Fridays for future finanziell fremdgesteuert
SPIEGEL liegt falsch, TE richtig
von Ansgar Neuhof für Tichys Einblick, 19.04.2019
Wer ist Fridays for future? Niemand weiß das so recht. Weder Rechtsform noch Verantwortliche, Initiatoren und dergleichen werden benannt. Zumindest ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen versuchte der gestrige Artikel zu den Verbindungen von Fridays for future und der Stiftung des Club of Rome-Vizepäsidenten Frithjof Finkbeiner, der Plant-for-the-Planet Foundation.
Demnach ist diese Foundation Inhaber des Fridays for future-Spendenkontos und verwaltet die Spendengelder. Sie entscheidet, an wen und wofür die Spendengelder für Fridays for future verwendet werden. Es gibt also eine enge finanzielle Bindung an die Foundation – während Fridays for future behauptet, man sei an keine Organisation gebunden.
Kaum war der Artikel auf Tichys Einblick erschienen, hat auch schon das Relotius-Sturmgeschütz „Der Spiegel“ einen Fridays for future-Rechtfertigungsartikel veröffentlicht, in dem auch ein Aktivist dieser Bewegung interviewt wurde. Der Spiegel-Artikel ist ein gutes Beispiel für die journalistische Unzulänglichkeit, die sich beim Spiegel breit gemacht hat: Der Redakteur ist nur Stichwortgeber; kritische Nachfragen fehlen. So darf sich der Aktivist wie folgt beklagen: „Und wir hätten das alles dem Autor des Blogbeitrags gerne erklärt. Aber er hat nie bei uns angerufen.“
In der Tat: einen Anruf gab es nicht. So einfach anrufen geht aber auch gar nicht, im Impressum auf der Internetseite von Fridays for future gibt es keine Telefonnummer und auch ein Ansprechpartner ist nicht genannt. Deswegen wurde ein anderer Kommunikationsweg gewählt, der der e-mail. Doch eine Anfrage zu den Spendenbescheinigungen am 15.04.2019 beantwortete Fridays for future nicht. Daher wurde eine zweite e-mail-Anfrage am 16.04.2019 gestellt, diesmal an die Plant-for-the-Planet Foundation, den Inhaber des Spendenkontos von Fridays for future. Sie betraf die rechtlichen Verhältnisse von Fridays for future und der Plant-for-the-Planet Foundation, ebenso das Spendenkonto und die Frage der Spendenbescheinigungen. Sie wurde allerdings bis zum Erscheinen des TE-Artikels nicht beantwortet.
Es ist also schlicht falsch, wenn im Spiegel-Artikel behauptet wird, dass keine Kontaktaufnahme versucht worden sei. Und der Spiegel muss sich vorwerfen lassen – wieder einmal – einfachste journalistische Sorgfaltspflichten verletzt zu haben. Denn eine einfache Nachfrage hätte die Erkenntnis gebracht, dass eine Kontaktaufnahme versucht, aber erfolglos geblieben war.
Zwischenzeitlich ist allerdings doch noch eine teilweise Antwort der Plant-the-Planet Foundation eingegangen. Sie bestätigt den gestrigen TE-Artikel. Laut Foundation ist das Spendenkonto von Fridays for future ein Unterkonto (!) des Plant-for-the-Planet-Kontos. Weiter heißt es: „Regelmäßig informieren wir Fridays for future über Spendeneingänge. Ebenso informieren wir Fridays for future über die Zahlungen, die für sie getätigt wurden auf Grundlage von Rechnungen, die eingereicht und von uns geprüft und beglichen werden.“
[…]
Es ist also ein klassisches Dilemma: entweder man räumt ein, nur ein Projekt der Plant-for-the-Planet Foundation zu sein und als deren Hilfspersonen zu agieren, oder es fehlt an der Gemeinnützigkeit der Aktivitäten von Fridays for future.
Bei aller verbleibenden juristischen Undurchsichtigkeit ist somit festzustellen:
- Die auch von den Medien allgemein verbreitete Behauptung von Fridays for future, man sei an keine Organisation gebunden, ist als falsch widerlegt. Man ist fest an die Plant-for-the-Planet Foundation gebunden.
- Das aus Spendengeldern stammende Vermögen von Fridays for future gehört der Plant-for-the-Planet Foundation. Sie entscheidet über dessen Verwendung. Ob Fridays for future einen Anspruch auf die Spendengelder rechtlich geltend machen könnte, ist fraglich, da eine Rechtspersönlichkeit mit Klagebefugnis nicht erkennbar ist.
- Ob Spendenbescheinigungen ausgestellt werden dürfen, ist juristisch unklar. Dennoch wurde deren Ausstellung von Fridays for future den Spendern angeboten. Das ist in allerhöchstem Maße unseriös.
- Fridays for future und Plant-for-the-Planet Foundation sind dringend aufgerufen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wer die Verantwortlichen und Intiatoren von Fridays for future sind und wie die rechtlichen Strukturen und Abhängigkeiten sind.
Und DER SPIEGEL hätte früher solche Zusammenhänge recherchiert und kritisiert – heute ist er ein Verlautbarungsorgan einer fragwürdigen Stiftung.
Alles lesen!
Aus den Kommentaren
kv
„Das heisst, die GRÜNEN bekommen verdeckt geldwerte Wahlkampfhilfe von einer Bewegung, die aus dem Hintergrund von einem angeblich gemeinnützigen Verein gesteuert wird.
Welche personelle Verbindung existiert zwischen der politischen Partei und diesem Verein?
Ich suche immer noch die Institution, die einflussreich genüg ist, Greta das 16 jährige Mädchen mit Redemanuskript auf die wirklich grosse Bühne zu schieben.“
DAS ist der eigentliche Motor.
Ewald K.
„…schätze , die Geldelite, die mit dem Vehikel des kleinen Mädchens Gefühle anzusprechen versucht, um das Zeil einer globalen Ökodiktatur erreichen zu können.
Man merkt, dass die Klimalüge nicht so tief verfängt wie gewünscht; kürzlich gab es darüber eine Bericht, entweder auf Jouwatch oder Epochtimes.“
AGHamburg
„Interessant ist, Präsident vom Deutschland Ableger des Club Of Rome ist der Mojib Latif (den sehen wir permanent im Fernsehen, bei den öffentlich-rechtlichen) und Claudia Kemfert vom DIW ( die ist auch permanent im Fernsehen zu sehen und findet die Energiewende ganz toll) die sitzt im Vorstand des Deutschland Ablegers vom Club of Rome.“
nielsd
„Der Rechtszusammenhang deutet zumindest darauf, daß hier eine (gemeinnützige?) Organisation Spendengelder unter Vortäuschung falscher Identität oder (Satzungszweckes) annimmt – zumindest dann, wenn die „Bewegung“ die Gelder unter ihrem Namen angenommen hat. Behauptet der, e.V. FFF sei ein „Projekt des Vereines“, dürfte es ggf. Probleme mit Impressums- und Urkundenpflichten geben.
Ob sich allerdings ein Finanzbeamter daran wirklich persönlich die Finger verbrennen wollte, steht auf einem anderen Blatt und letztlich ist derlei bei Finas eh „Auslegungssache“ – insbesondere die Sanktionierung…“
nachgefragt
„Da stellt sich die Frage, ob meine just soeben gegründete und nicht minder imaginäre FridaysForFuture-Ortsgruppe zuschussberechtigt ist. Ich hätte auch ein paar Rechnungen einzureichen, die ich selbstverständlich beglichen haben möchte. Und wer großzügig für alle „Ortsgruppen“ in ganz Deutschland (oder weltweit?) spenden annimmt, muss natürlich auch an alle auszahlen. Zum Glück gibt es keine Vereinssatzung und keinen Verein, da muss ich das mit den Rechnungen auch nicht so genau nehmen. Und wer sagt denn, dass ein Spender mit seinen 100 Euro gar nicht die Ortsgruppe in Kiel, sondern die Ortsgruppe genau in meinem Kaff unterstützen wollte? Oder habe ich da was falsch verstanden? Es hieß doch, jeder, der eine korrekte Rechnung einreicht, bekommt seine Kosten erstattet“
Falls auch Sie eine Rechnung für einen guten Zweck einzureichen haben …
JR
DIE WELT schreibt „Wer immer „Greta“ konzipiert hat, plant etwas Größeres“
Kommentar von Henryk M. Broder