Schlechte Aussichten zur Deckung des Elektroenergiebedarfs in 10 Jahren ff.
WELT.de: Der Kohle-Kompromiss wird für den Steuerzahler noch richtig teuer
Wirtschaft | Ausstieg bis 2038
26.01.2019 von Daniel Wetzel
Leseproben:
[…]
Mit dem Finanzminister redet keiner
Die Kohlekraft insgesamt, die derzeit mehr als 40 Prozent der deutschen Stromversorgung deckt, soll 2030 in ihrer Leistung mehr als halbiert und 2038 endgültig Geschichte sein, rät die Kommission. Die Politik soll die Empfehlungen der Kommission unter anderem mithilfe eines Bundesklimaschutzgesetzes durchsetzen. Die Frage ist nun: Wer werden die Gewinner, wer die Verlierer dieses gewaltigen staatlichen Eingriffes in den Energiemarkt sein?
Die verschiedenen Fraktionen in der 31-köpfigen Kohlekommission waren sich rasch in einem Punkt einig: Wenn die Kommission scheitert, wird es nur Verlierer geben. Diesem Glauben konnten die Unterhändler anhängen, weil Steuerzahlerbund und Bundesrechnungshof nicht mit am Tisch saßen. Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nicht: Der hatte noch kurz vor Ende des mehrwöchigen Pokers um Milliardenkompensationen kundgetan, dass mit ihm „noch keiner geredet“ hätte.
Der Physiker und Betriebswirt Dietmar Lindenberger vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität Köln spricht angesichts des Kohlekompromisses daher zu Recht von einem „volkswirtschaftlichen Versagen“. Bei einer „politisch bedingten Abschaltung deutscher Kohlekraftwerke übernehmen ausländische Anlagen das Geschäft“, kritisiert der Wissenschaftler: Es profitierten „hauptsächlich Kohlekraftwerke in Polen, Tschechien und den Niederlanden“. Der beschleunigte Kohleausstieg werde „dem Klima kaum nutzen und Deutschland wirtschaftlich schaden“.
Da der CO2-Ausstoß deutscher Kraftwerke bereits durch den europäischen Emissionshandel begrenzt wird, handelt es sich bei dem staatlichen Eingriff in Deutschland nun um eine Doppelregulierung, die „systemfremd, diskriminierend und daher mit erheblichen Entschädigungszahlungen verbunden ist“, wie der Kölner Experte warnt
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Achgut.de: Deutschland an einem ganz normalen Wintertag
Die Informationen nebst Grafik, die Daniel Wetzel, Wirtschaftsredakteur der WELT, dankenswerterweise veröffentlicht, werden von Stefan Klinkigt auf der „Achse-des-Guten“, Achgut.com, mittels seiner Auflistung der Energieträger mit ihrer heute noch möglichen Nutzung bis zur Bedarfssituation in 10 Jahren tragisch bestätigt. Nicht etwa in einer der winterlichen Dunkelflauten, sondern an einem ganz normalen Wintertag…
Deutschland an einem ganz normalen Wintertag
Gestern, Donnerstag, 24. Januar 2019, mittags 12:31 Uhr. Deutschland hat in diesem Moment einen Elektroenergiebedarf von 71,3 GW.
Davon werden bereitgestellt (aus fossilen/nuklearen Quellen)*:
- 13% aus Kernenergie durch Nutzung von 100% der installierten Leistung
- 45% aus Kohle durch Nutzung von 71% der installierten Leistung
- 17% aus Erdgas durch Nutzung von 42% der installierten Leistung
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Und nun stellen wir uns dieselbe Bedarfssituation mal 10 Jahre später vor. (Es handelt sich hierbei noch nicht um den Extremfall einer sog. „Dunkelflaute“, bei der Wind und Photovoltaik Null Kilowattstunden erzeugen.) Alle „Atomkraftwerke“ wurden abgeschaltet. Ebenso die bösen „dreckigen“ Kohlekraftwerke. Strom aus fossilen Quellen gibt es nur noch aus Erdgas. Deutschland hat in diesem Moment einen Elektroenergiebedarf von 71,3 GW.
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Wer mit der Energieversorgung spielt, sollte auch zur Haftung bereit sein
Mit Dank an den Autor und unserer Empfehlung, all diese Artikel und Berechnungen zum „volkswirtschaftichen Versagen“ gut zu konservieren, um sie in der konkreten Situation hervorzuholen, als Beleg dafür, dass sich unsere Politik durch dieses Versagen fahrlässig schuldig gemacht hat, an der Bevölkerung, der Natur und der Volkswirtschaft, die diese Entscheidungen schließlich ausbaden müssen, mit allen Konsequenzen für Leib und Leben und ihren Besitz im Falle eines anhaltenden Blackouts.
Wenn unsere Politiker mit voller Überzeugung und bei klarem Bewußtsein hinter ihren Beschlüssen stehen, sollten sie gleichzeitig mit der Verabschiedung des Kohleausstiegs und eines sog. Klimaschutzgesetzes ein Gesetz zur Haftung von Politikern im Falle von Schäden an der Bevölkerung und an der Volkswirtschaft verabschieden.
Sollten sie dies mit gutem Gewissen tun und bereit sein, Konsequenzen für ein mögliches Versagen zu tragen, wäre das seit langem die redlichste Handlung, die wir in den letzten Jahren, seit der Ideologisierung der Energiewirtschaft zulasten von Mensch und Natur vonseiten der Politik erfahren hätten…
JR
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Bündnis 21 – für eine gemeinsame und verantwortungsvolle Politik
Möglicherweise ein Tipp für einen neuen Weg?
Bündnis 21 ist eine parteiübergreifende Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, alle ideologiefreien und sachorientierten politischen Gruppen und Kräfte zu bündeln und untereinander zu vernetzten. Die Zeit der kompromisslosen Kleingeistigkeit und der Versuche, den politischen Mainstream schön zu reden, ist vorbei. Wir müssen endlich handeln.