“Soldatenfriedhof Schleswig-Holstein“

Turbinenlandschaft bei Heide/Dithmarschen
(c) Dr. J. Musehold

….nannten Piloten und Kabinenpersonal skandinavischer Flugzeuge bereits 2007 das erste deutsche Bundesland, das sie auf dem Flug gen Süden regelmäßig auf der Westroute überquerten, wie sie uns damals schon berichteten.

„Wenn die Energiewende an S-H vorbeizieht…“

…so lautet das Fazit eines Vertreters des Lobbyverbandes der Windindustrie, BWE, in SH im typischen Jammermodus, weil die Regionalpläne noch nicht verabschiedet und das Land in ihrem Sinne immer noch nicht ausreichend flächendeckend mit WEA bebaut ist und somit die nächsten Milliarden voraussichtlich erst frühestens 2021 abzugreifen sein werden. 

Menschen, Bewohner der ländlichen Räume und von WEA Betroffene kommen in S-H nicht vorHunderte Windkraftwerke, sich selber lobende Politiker, selbstverständlich die Lobbyisten des BWE in ihrem Dauerjammer und eine Moderation mit der Spülfunktion einer Teflonpfanne, wie sie einseitiger, unkritischer, ignoranter und menschenfeindlicher kaum sein kann stellen die Protagonisten des NDR-Berichtes.

Ihr Geschäft ist die Landschaftszerstörung, Tötung und Vergrämung der Avifauna, Gesundheitsschädigung von Mensch und Tier, Enteignung der Anwohner mittels ihrer lärmenden, vibrierenden, blinkenden und Schatten schlagenden Industriebauten und die Schädigung der Volkswirtschaft. Die regionalen Medien des NDR sorgen für die nötige Lobpreisung der beliebtesten, am meisten geförderten und gemästeten Wirtschaftsbranche – zumindest im Norden Deutschlands, wie das kleine Video mit dem Bericht zum Stand der Regionalpläne in S-H beweist.

Durch hunderte Windkraftwerke geschändete Landschaften, von WEA bedrängte Wohnhäuser und Siedlungen, Politiker der vorherigen „Ich kämpfe für meine Windmüller“-Regierung beharken die jetzige Politik der leeren Versprechungen und verweisen auf die vermeintlichen Nöte der armen Windkraftbranche:

Ausnahmegenehmigungen? Ob diese wirklich gerichtsfest sind, auf die Schnelle ohne Öffentlichkeitsbeteiligung, ohne UVP zum Arten- und Naturschutz, zum Schallschutz in einem Land, das seit Jahrzehnten vielerorts großflächig durch WEA industrialisiert ist und die einen Schallteppich über die betroffenen Regionen legen?
Vielleicht gibt es eines Tages sogar in S-H Klagen auf gerichtliche Überprüfungen von Ausnahmegenehmigungen.

Solche wird es sicher auch nach der dritten Ausweisung gegen manche abgewogene Fläche geben. In erster Linie natürlich von Möchtegern-Projektierern, -Betreibern und -Landverpächtern, deren unermeßliche Gier nach mehr Flächen, mehr Windkraftwerken und vor allem mehr Gewinn nie gestillt sein wird.
Da aber die Klagebereitschaft auch auf Seiten der Betroffenen immer größer wird, die teils bereits seit Jahrzehnten durch Dauerbeschallung schwer belastet sind, die sich für Landschaft, Natur und Artenschutz einsetzen oder auch nur ihre persönliche, selbst erwirtschaftete Habe und Alterssicherung vor Enteignung schützen wollen, werden die Gerichte viel zu tun bekommen.

Moratorium?
Täuschen, tricksen, tarnen… Die Zweckentfremdung des Begriffes passt in die ideologische, wie in die lobbyistisch dominierte Landes- und Bundespolitik: Nirgends werden soviele Nebelkerzen geworfen zur Vertuschung von üblen Taten und zur Verblödung der vom dauerhaften Lobgesang auf die Windkraft eingelullten Bevölkerung.

Arme einstige Wahlheimat – heutige rotierende, blinkende, lärmende Schallhölle! Eine solche Behandlung hast du nicht verdient, nicht deine einst schönen Landschaften mit einer faszinierenden Artenvielfalt und auch nicht deine Bewohner, mögen sie auch noch so zaghaft und ängstlich sein.
JR

Meldungen zu den Regionalplänen in Kurzfassung:

  • 5200 Einwendungen sollen bis Ende 2019 beantwortet und Flächen angepasst werden- Flächen werden sicn ändern
  • mit der dritten Ausweisung werde es eine sofortige Anhörung geben
  • Ausnahmegenehmigungen wird es auch in diesem Jahr geben (damit der Windkraftausbau nicht ins Stocken kommt!?!)
  • das Moratorium (?!?) soll im Sommer verlängert werden

Information des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration zur weiteren Vorgehensweise:

Windenergieplanung: Landesregierung schlägt Fahrplan für 3. Planentwurf vor

Datum 15.01.2019

KIEL. Angesichts der im Rahmen der 2. Anhörung Regionalplanung Windenergie eingegangenen Vielzahl an Einwendungen wird die Landesplanung einen 3. Planentwurf erarbeiten. Das gab Staatssekretärin Kristina Herbst heute im Rahmen der Kabinettssitzung bekannt: „“Die Stellungnahmen zur 2. Anhörung Regionalplanung Windenergie werden jetzt vom Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration ausgewertet. Die Landesplanung geht aufgrund der Vielzahl der Einwendungen davon aus, dass es wahrscheinlich zu Änderungen der Flächenkulisse kommen wird, so dass ein 3. Planentwurf erforderlich wird. Dieser 3. Entwurf soll bis spätestens Ende 2019 erstellt werden und unmittelbar danach in eine erneute Anhörung gehen.“

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Weitere Hintergrundinfos finden Sie auf der Seite:

Mit Dank an Wolfgang Tempel!

Ein Kommentar

  1. Der Bundesgesetzgeber hat gewerbliches Greenwashing zur Staatsraison erhoben und damit dem Rechtsstaat inoffizielle Beliehene beschert, die sich hoheitliches Handeln anmaßen, sich aber effektiver Kontrolle entziehen. Eine Privatisierung und Veräußerbarkeit öffentlichen Rechts führt in der Verbindung mit der politischen Deutungshoheit über das Recht zur Unterwanderung der Gewaltenteilung, zur Entwürdigung von Behörden und zur Unterdrückung des Volkssouveräns. Selbst objektivem Wissen wird widersprochen. Diese Entwicklung ist faschistoid.

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