[box title=““ border_width=“3″ border_color=“#70ad00″ border_style=“solid“ icon=“bullhorn“ icon_style=“border“ icon_shape=“box“ align=“justify“ text_color=“#000000″]Obwohl diese Erkenntnis nach dreißigjähriger Windkraftnutzung bei all denen längst angekommen ist, die sich mit Natur- und Artenschutz beschäftigen, die gewillt und in der Lage sind, wissenschaftliche Untersuchungen zu verfolgen und natürlich bei den Anwohnern von WEA im ländlichen Raum, die die Artenvernichtung und Vergrämung durch WEA täglich hautnah erleben, liest man „Windparks beeinflussen die Tierwelt in ihrem Umfeld stärker als bisher angenommen“.
Die Tatsache, dass die Untersuchungen aus Indien auch die Wechselwirkungen innerhalb der Ökosysteme an Standorten von WEA beleuchtet, hier vom Raubvogel bis zum Beutetier Fächerkehlen-Echse, ist durchaus lesenswert.
Die Behauptung „Offensichtlich hatten die fliegenden Räuber gelernt, die gefährlichen Rotoren der Windräder großräumig zu meiden“ entspringt jedoch einem Wunschdenken oder hartnäckiger Ignoranz (siehe unten – Artikel auf wcfn.org und save-the-eagles-international.org)
Die Empfehlung der Studienleiterin Thaker, WEA anstatt in unberührter Natur auf Gebäuden zu installieren zeigt, wie eindimensional auch Wissenschaftler oft denken. Wäre sie informierter und mit Hintergrundwissen versorgt, würde sie nicht vorschlagen, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben…
JR[/box]
Windparks mit Kaskaden-Effekt
Windanlagen verändern Nahrungskette auf mehreren Ebenen
Ökologische Kaskade: Windparks beeinflussen die Tierwelt in ihrem Umfeld stärker als bisher angenommen. Denn sie wirken nicht nur auf Vögel und Fledermäuse, sondern auf gleich mehrere Ebenen des Nahrungsnetzes, wie nun eine Studie in Indien belegt. Dort vermehren sich Echsen in Windanlagen besonders gut, weil ihre natürlichen Feinde, die Greifvögel fehlen. Bei uns könnten dadurch Kleinsäuger wie Mäuse häufiger werden. Bisher jedoch werden solche indirekten Effekte bei der Planung von Windparks nicht berücksichtigt.
Windanlagen beeinflussen die Ökosysteme ihrer Standorte mehr als gedacht
Die Windkraft gehört zu den besonders schnell wachsenden erneuerbaren Energien. Schon jetzt werden rund 17 Millionen Hektar Land zur Gewinnung von Windenergie genutzt – und pro Jahr kommen rund 500.000 Megawatt an installierter Leistung hinzu.
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Viermal weniger Greifvögel
Doch die ökologischen Effekte von Windparks gehen noch weit darüber hinaus, wie nun Maria Thaker und ihr Team vom Indischen Institut für Wissenschaft in Bangalore herausgefunden haben. Für ihre Studie hatten sie die Tierwelt zweier benachbarter Gebiete auf einem Plateau im artenreichen Westghat-Gebirge verglichen. Auf einer Fläche standen seit 16 bis 20 Jahren Windanlagen, auf der anderen, vom Habitattyp nahezu identischen Fläche dagegen nicht.
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Auf Deutschland übertragbar
Deutsche Forscher sehen hier durchaus Parallelen zu Windparks in Deutschland: „Prinzipiell sind die Erkenntnisse dieser Studie auch auf Habitate in den gemäßigten Zonen in Europa oder Nordamerika übertragbar“, kommentiert Reinhard Klenke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Statt der Echsen wären dann hierzulande eher Kleinsäuger wie Feld- und Erdmäuse sowie Hamster betroffen. In trockeneren, südlicheren Lebensräumen könnten auch Eidechsen und Schlangen davon profitieren, dass Greifvögel die Windparks meiden.
Hinzu kommt, dass Windanlagen auch nichtbiologische Faktoren an ihren Standorten beeinflussen. So erzeugen sie Turbulenzen, die das lokale Klima verändern und den Wind abschwächen. Gleichzeitig nimmt die Verdunstung zu und Niederschläge leicht ab. Wie diese abiotischen Veränderungen die Lebenswelt in und um die Windparks beeinflussen, ist bisher ebenfalls kaum untersucht. (Nature Ecology & Evolution 2018; doi: 10.1038/s41559-018-0707-z)
(Nature, 06.11.2018 – NPO)
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stern
Ökosystem: So rotten Windkraftanlagen die Raubvögel aus
von Gernot Kramper
Sogar der Stern, der sich ansonsten nicht gerade durch eine kritische Berichterstattung gegenüber der Windkraftnutzung auszeichnet, hat das Thema WEA contra Greifvögel aufgegriffen.
Nicht, nachdem deutsche oder europäische Studien oder Wissenschaftler in mahnenden Berichten auf die großen Gefahren durch Vogelschlag und Vergrämung ausgehend von WEA darauf hingewiesen haben. Nein, erst nachdem im fernen Indien vergleichende Untersuchungen stattgefunden haben.
Gerettet werden sollten bisher nur die Regenwälder und Feuchtgebiete mit ihrer Artenvielfalt in weiter Ferne, die gleichen Biotope und ihre Bewohner im eigenen Land sind der Windkraft zu opfern…
Alles lesen:
Windparks sind bekanntermaßen schädlich für Vögel, stören ihre Vogelzugmuster und verursachen überdurchschnittliche Todesraten
„Wind farms are known to be harmful to birds, disrupting their migration patterns and causing above average death rates“
Weitere Informationen finden Sie unter:
Quelle: Nature Ecology & Evolution 2018, „Wind farms have cascading impacts on ecosystems across trophic levels“
Es gab bisher keine Studien zum Thema Ausrottung der Avifauna durch WEA ???
Diverse Untersuchungen dazu von 2000 bis 2013 finden Sie z.B. bei wcfn.org:
Biodiversity alert
Alerte à la biodiversité
Wind turbines: planet saviors orecological traps?
Vielen Dank für die ergänzenden Links zu diesem Thema! So können wir von Ihrer langjährigen Arbeit zu diesem Thema profitieren! Toll, denn für „Neulinge“ unter uns sind diese Erkenntnisse sehr wichtig!