Konservative Politiker setzen Wahlversprechen zum Thema Windkraftnutzung um

Ontarion/Kanada: 758 Projekte von der neuen Regierung der Progressive-Conservatives gestrichen

Nein, diese Sensation erleben wir nicht in Deutschland, aber es gibt sie noch, ehrliche und vertrauenswürdige Politiker, die ihre Wahlversprechen halten und bereits einen Monat nach ihrer Wahl aktiv werden.
Weil die neue, mit großer Stimmenmehrheit aus dem Speckgürtel um die großen Städte und dem ländlichen Ontario gewählte Regierung unter Doug Ford ernst macht, mit ihren ihren Versprechen zum Einstampfen von Windkraftprojekten und ihren Milliarden-Förderungen und zur Rückkehr zu bezahlbaren Energie- und Wasserpreisen, wurde sie in Europa umgehend als „populistisch“ niedergemacht und ist bei Windkraftprojektierern und Investoren verhasst.
Unsere kanadischen Freunde und Mitstreiter der NAPAW, nordamerikanische Schwester-Plattform der EPAW, sind erleichtert, dass nach jahrelangem Kampf gegen die sukzessive Zerstörung der ländlichen Räume mit Vernichtung von Natur und Artenvielfalt, Verschandelung der Landschaften und Zerstörung der Gesundheit der Anwohner von WEA durch Dauerbeschallung endlich gegengsteuert wird. Von der Abschaffung der Förderungen, die in Kanada bald EEG-Dimensionen annehmen, so dass die Energierechnungen auch dort für viele Familien kaum noch bezahlbar sind, profitieren auch die, den Problemen ihrer Mitbürger in ländlichen Räumen gegenüber ansonsten, wie auch bei uns, ignoranten Städter.
Dass in Ontario nun diese Wahlversprechen, für die man die Konservativen zuhauf gewählt hat, umgesetzt werden bringt die Windkraftbranche ins Wüten und Investitionenträume platzen.
Nicht nur künftige Projekte sollen ausgebremst werden, nein, Doug Ford ist konsequent und stoppt auch bereits in Planung befindliche Windkraftnutzungen, von denen „sogar“ verwöhnte deutsche Entwickler und Investoren betroffen sind.
Wo sie Deutschland nur zu jammern brauchen und mit dem Verlust von tausenden und abertausenden (!?!) Arbeitsplätzen drohen, müssen sie in Kanada nun künftig kämpfen. Eine neue, höchst befremdliche Erfahrung…
Ob man allerdings in Kanada mit Ideologensprüchen zur Wetter- und Weltrettung durch Windkraftwerke und mit Geldbeutel und Geschäftsführerposten winkend Lobbyisten in der dortigen Politik gewinnen kann, bleibt offen.
Was hier in Deutschland als Populismus verschrien ist, nämlich vom Volk gewählte Politik fürs Volk zu machen, könnte in Kanada „bewahren“ von Gesundheit, Natur, Landschaft und Volksvermögen bedeuten, ganz im ursprünglichen Sinne einer „konservativen“ Politik.

Mensch- und Natur verachtendes Gegenmodell S-H:
Als vom Wahlbetrug der Konservativen und Liberalen nach der letzten Landtagswahl in Schleswig-Holstein gezeichnete Wähler und Bürger des ländlichen Raumes, ist das Gegenbeispiel Ontario sehr spannend zu beobachten, aber leider mit keinerlei Hoffnung verbunden, dass sich hier etwas ändern könnte.
Wer nicht einmal lächerliche Minimalversprechen von 100m mehr Abstand von WEA zur Wohnbebauung einhält und für einige wenige Orte mit 200m Zusatzabständen Natur-, Arten-, Landschafts- und Denkmalschutz opfert, für den sind wir keine Mitbürger, sondern nichts weiter als Verbraucher und Steuerzahler, die man als Wähler vom Land für dumm verkaufen kann.

In Hessen, Bayern und Thüringen wird demnächst gewählt – hoffentlich keine Wahlbetrüger…!
JR

Lesen Sie den Artikel im Handelsblatt
mit Dank für die Info an Doris Katthagen!! – und verschiedene Veröffentlichungen im Original (Übersetzerfunktion nutzen!), die wir regelmässig von unseren Freunden aus Kanada erhalten – mit Dank an Sherri!!

Kanada stoppt deutsche Millionen-Investition für Windpark

Kanada gilt als Paradies für Investoren. Der Windparkentwickler WPD aus Bremen macht gerade andere Erfahrungen. Ontario stoppt ein Projekt im Wert von 54 Millionen Euro.
Leseprobe: 
[…]
In einer Pressemitteilung vom 10. Juli teilt die neue Provinzregierung mit, dass sie drei Punkten besondere Priorität in ihrer Arbeit beimisst. Einer davon ist es, das Windpark-Projekt „White Pines“ von WPD abzublasen. Die neue Regierung, die am 7. Juni gewählt worden war, hatte im Wahlkampf zwar angekündigt, keine neuen Windparkprojekte mehr genehmigen zu wollen. Dass aber auch Projekte betroffen sein würden, die bereits im Bau sind, stellte sich erst nach der Wahl heraus.

Für WPD ist das ein herber Rückschlag. Das Projekt war zunächst auf 29 Windturbinen angelegt, im Laufe des Genehmigungsprozesses wurde die Zahl auf neun reduziert. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 53 Millionen Euro. Anlagenlieferant ist der deutsche Hersteller Senvion.
[…]
WPD ist nicht allein betroffen. Die Finanzierung des Projektes stammt von der KfW, auch die Stadtwerke München sind an dem Projekt beteiligt.

Alles lesen!
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/erneuerbare-energien-kanada-stoppt-deutsche-millionen-investition-fuer-windpark/22796832.html?ticket=ST-4088813-biDYmdhyst0xXBvQGkc2-ap3

Financial Post

Doug Ford’s plan to terminate Ontario’s clean-energy projects puts Boralex, Invenergy in the crosshairs

Der Premierminister von Ontario, Doug Ford, nimmt mit seinem Versprechen, die Energiepolitik der Provinz zu verändern, Windparkverträge ins Visier.

Projektierer erneuerbarer Energien sind nach Ontario geströmt, teilweise dank staatlicher Förderanreize, um Wind- und Solarprojekte umzusetzen. Aber Ford, der plant, das Cap-and-Trade-Förderprogramm der Provinz aufzulösen, hat geschworen, diese Subventionen im Rahmen umfassender Bemühungen zur Senkung der Strompreise einzukassieren. Er hat sich auch verpflichtet, Stromverträge neu zu verhandeln.
Alles lesen:https://business.financialpost.com/commodities/energy/boralex-invenergy-ontario-clean-power-projects-hit-by-ford-1#comments-area

lfpress.com

Tories kill controversial Dutton Dunwich wind project

The government says it will save ratepayers millions, but critics cite contractors‘ job losses
Free Press staff   
Updated: July 13, 2018

TORONTO – Ontario’s new Progressive Conservative government is cancelling 758 renewable energy contracts, including one for a massive wind farm near London where area residents voted overwhelmingly against wind turbines but had them imposed on them by the former Liberal government.

Alles lesen:
https://lfpress.com/news/local-news/tories-kill-controversial-dutton-dunwich-wind-project

mcmillan.ca
July 2018

Energy Law Bulletin

Mike Richmond
With a new majority provincial government now fully in control of Ontario’s policy landscape, McMillan LLP and McMillan Policy Vantage Group are pleased to provide their insight into what lies ahead for clients and investors in the Energy sector.
[…]
PC Party Election Platform on Energy
Premier Doug Ford ran and won on a platform labeled For the People: A Plan for Ontario. The platform set out Ford’s energy plan, in its entirety, as follows:
We will:

    Clean up the Hydro Mess and fire the board of Hydro One and its $6-million-dollar CEO. Our first act will be to end the Liberal practice of making millionaires from your hydro bills!
    Stop sweetheart deals by scrapping the Green Energy Act.
    Cut hydro rates by 12% for families, farmers, and small businesses by:
        Returning Hydro One dividend payments to families.
        Stopping the Liberal practice of burying the price tag for conservation programs in your hydro bills and instead pay for these programs out of general government revenue.
        Cancel energy contracts that are in the pre-construction phase and re-negotiate other energy contracts.
        Declare a moratorium on new energy contracts.
    Eliminate enormous salaries at Ontario Power Generation and Hydro One.
    Stabilize industrial hydro rates through a package of aggressive reforms.

What this will cost:

    Hydro One Dividend – $300-$400 million per year.
    Moving Conservation Programs to Tax Base – $433 million per year.

What this may mean for Pre-NTP Projects
Developers, lenders, construction firms, installers, landlords and other clients with interests in contracts for projects which have not yet been granted Notice to Proceed (NTP) by the Independent Electricity System Operator (IESO) (or acceptance of Key Development Milestones for Large Renewable Procurement (LRP I) projects) have reason to be concerned.
While the platform was not long on detail, it was absolutely clear that where pre-construction contracts contain provisions allowing the IESO to terminate at or prior to NTP or other equivalent milestones, before expensive capital equipment has been delivered and installed, the Government will be directing the IESO to exercise those termination rights.
Anticipating such a directive, the IESO had already begun holding back on the issuance of NTP approvals for Feed-In Tariff (FIT) projects prior to the June 29 swearing-in, instead electing to issue NTP Deferral Notices. By doing so, the IESO is able to limit its liability for the eventual termination of those projects to the “Pre-Construction Liability Limit”, which is set at:

    $400,000 plus $2.00/kW for wind, biogas or biomass facilities;
    $250,000 plus $10.00/kW for solar facilities; or
    $500,000 plus $20.00/kW for waterpower facilities.

[…]
Alles lesen:
https://mcmillan.ca/What-the-new-Doug-Ford-Government-means-for-the-Energy-Sector-A-detailed-analysis?utm_source=Mondaq&utm_medium=syndication&utm_campaign=View-Original