Gutenberg-Studie

Kardiovaskulärer Risikofaktor Lärmbelastung: Dosisabhängig mit Vorhofflimmern assoziiert

Die Belastung durch verschiedene Lärmquellen ist laut Gutenberg-Gesundheitsstudie mit Vorhofflimmern verbunden

Lärmbelastung ist dosisabhängig mit Vorhofflimmern und assoziiert und stellt kardiovaskulären Risikofaktor dar

Ein Überblick

Wer und was wurde untersucht?

In den Jahren 2007 bis 2012 wurden Querschnittsdaten von 14.639 Teilnehmern der Gutenberg-Gesundheitsstudie erhoben.
Die Daten der Belastungen durch Straßenverkehr, Flugzeuge, Bahnen, Industrie- / Baulärm, Nachbarschaftslärm tagsüber und während des Nachtschlafes wurden von allen Teilnehmern mittels Fragebögen unter Verwendung einer 5-Punkte-Skala erhoben. Das Vorhofflimmern (AF) wurde über eine selbst berichtete Anamnese und / oder mittels Dokumentation von Vorhofflimmern im Elektrokardiogramm bewertet.

Die Dosis macht das Gift:
Lärmbelastung ist dosisabhängig mit Vorhofflimmern und assoziiert und stellt kardiovaskulären Risikofaktor dar

  • Lärmbelästigung ist ein häufiges Phänomen in der Allgemeinbevölkerung.
  • 84% der extrem belasteten Personen auf der gesamten Belästigungsskala waren tagsüber von Fluglärm belästigt.
  • Lärminduzierte Belastung ist „dosisabhängig“ mit dem üblichen Arrhythmie-Vorhofflimmern verbunden.
  • Lärminduzierte Belastung kann einen wichtigen kardiovaskulären Risikofaktor darstellen.

Abstrakt
Hintergrund

Verzweiflung und Ärger ist eine häufige Reaktion in Bevölkerungsgruppen, die Umgebungslärm ausgesetzt sind und die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Wir haben erstmals untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Vorhofflimmern (AF) besteht
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Diskussion

Die Ergebnisse deuten zum ersten Mal darauf hin, dass Lärmbelastung mit Vorhofflimmern assoziiert ist. Weitere Studien sind notwendig, um einen Einblick in die Mechanismen zu erhalten, die der Beziehung zwischen Lärm, Belastung und Krankheit zugrunde liegen.

3. Ergebnisse

Von der Studienkohorte mit 15.010 Personen beantworteten insgesamt 14.639 Teilnehmer die Fragen zur Lärmbelästigung, von denen 18% (n = 2.704) eine AF-Diagnose hatten (EKG-Dokumentation n = 2297, Anamnese n = 200, beide n = 207). Die Charakteristika dieser Studienpopulation, gewichtet nach Alters- und Geschlechterverteilung der Allgemeinbevölkerung (N = 210.867; Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2011) und nach Grad der totalen Lärmbelastung geschichtet, sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
siehe Tabelle 1

Zusammenfassend beschreibt die aktuelle Studie eine signifikante Verbindung zwischen Lärm und der Rhythmusstörung Vorhofflimmern (AF). Obwohl Hypothesen über die emotionalen Reaktionen und die Entwicklung von Arrhythmien vertretbar sind, ist dies unseres Wissens die erste Arbeit, die einen Zusammenhang zwischen Belästigung und Vorhofflimmern zeigt. Daher sollten zukünftige Studien zur Pathophysiologie des störungsinduzierten Vorhofflimmerns und Interventionen zur Vermeidung von störungsinduziertem Vorhofflimmern durchgeführt werden.

Zusammengefasst und übersetzt von Jutta Reichardt

Lesen Sie mehr:
https://www.internationaljournalofcardiology.com/article/S0167-5273(17)37174-7/fulltext

Inklusive Links zu 34 Referenzstudien am Ende!

Annoyance to different noise sources is associated with atrial fibrillation (AF) in the Gutenberg Health Study

Omar Hahad, Manfred Beutel, Tommaso Gori, Andreas Schulz, Maria Blettner, Norbert Pfeiffer, Thomas Rostock, Karl Lackner, Mette Sørensen, Jürgen H. Prochaska, Philipp S. Wild,
Thomas Münzel‘

Highlights

  • Noise-induced annoyance is common phenomenon in the general population.
  • 84% of the persons extremely annoyed on the total annoyance scale were annoyed by aircraft noise during daytime.
  • Noise-induced annoyance is “dose-dependently” associated with the common arrhythmia atrial fibrillation.
  • Noise induced annoyance may represent an important cardiovascular risk factor.

Allgemeines zur Gutenberg-Gesundheitsstudie:

Ähnliche Untersuchungen zu Veränderungen am Herzen und Herz-Kreislauf-Ereignissen durch Beschallung inkl. Infraschall:

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Prof. Vahl, Gutenberg-Universität Mainz: Minderung der Herzmuskelkraft

Forschung in Mainz: Infraschall mindert Herzmuskelkraft um bis zu 20 Prozent

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Prof. Alves-Pereira und Dr. Castelo Branco, Lusófona Universität Lissabon: VAD u.a. Gefäßwandverdickung/Veränderung des Perikards

VAD – The study

JR