Ignoranz oder Unwissenheit – Mensch- und Naturverachtung im grünen Gewand

Sie erinnern sich an den Grün-Politiker, der kürzlich vom ZDF fürs Mittagsmagazin zum Thema WEA um Borchen interviewt wurde?
Guntram Pauli, Musiker und Autor aus Witzenhausen hat uns den folgenden, lesenswerten Brief an Herrn Oster gesendet, den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten – Danke Guntram!!

Sehr geehrter Herr Oster,

ich bin durch einen Beitrag im ZDF Mittagsmagazin auf Sie aufmerksam geworden in dem es um die Windkraftanlagen rund um Borchen ging.

Ihr kurzes Statement war gleichzeitig so nichtssagend und menschenverachtend, dass ich Sie konsequenterweise gegoogelt habe. Und was ich da auf Ihrer Internetseite lesen durfte hat mir endgültig die Zornfalten auf die Stirn getrieben. Und wie bei so manch anderem Grünen, mit dem ich mich in den letzten Jahren auseinandergesetzt habe stelle ich mir die Frage: Glaubt der Mann tatsächlich, was er da von sich gibt? Ist er wirklich so naiv, derartige Verdrehungen der Wirklichkeit in Papier zu gießen, oder steckt dahinter schlicht politisches Kalkül? Im grünen Mainstream zu schwimmen ist bequem und opportun, schließlich geht es nicht zuletzt um persönliche Karrieren. Sollte Letzteres der Fall sein, kann man Ihr vermeintliches Engagement für die Umwelt nur als zynisch bezeichnen.

Ich will nur ein paar der Punkte herausnehmen, denen Sie kleine Artikel gewidmet haben:

  • „Ausgezeichnete Biodiversität in OWL – Der Wald spricht viele Sprachen“. Ich lebe im Nordhessischen Weserbergland und erlebe seit ein paar Jahren die tagtägliche Verwandlung von bislang wunderbaren Waldgebieten in Industrieanlagen. Zigtausende alter Bäume sind dem völlig sinnlosen Raubbau bislang zum Opfer gefallen, ich empfinde geradezu einen körperlichen Schmerz, wenn ich die Schneisen sehe, die sich kreuz und quer durch den Kaufunger Wald ziehen. Wissen denn die GRÜNEN nicht, dass Wald unser größter CO2-Speicher ist? Dass pro Windrad in Waldgebieten ca. 1 HA Wald vernichtet wird, was etwa 500 bis 800 Bäumen entspricht, die abgeholzt werden müssen? Dass jeder HA Wald pro Jahr rund 10 Tonnen CO2 speichert? Dass1 HA Waldrodung ca. 20.000 Tonnen CO2 entspricht, die bei Abholzung frei werden? Dass es bei Kahlschlag bis zu 500 Jahren dauert bis sich der Boden in Bezug auf den Kohlenstoffkreislauf wieder erholt hat? Dass Wiederaufforstung als Kompensation an anderer Stelle bestenfalls einen Placeboeffekt hat, weil allein der durch die Fundamente und Trassen dauerhaft zerstörte Waldboden 40 % des CO2 speichert und alte Bäume natürlich ungleich mehr als junge? Ist das Ihrer Partei gänzlich unbekannt? Und wenn nun als Argument kommt, man müsse kurzfristig dieses „Waldopfer“ bringen, um mittels „Klimaschutz“ dem Wald langfristig etwas Gutes zu tun, so fehlen einem angesichts derartig geballter Ignoranz nur noch die Worte.

  • „Kluft zwischen Arm und Reich – Gerechtigkeit im Sinn“. Ausgerechnet ein regionaler CDU-Bundestagsabgeordneter hat kürzlich das EEG als größtes Umverteilungsprogramm von unten nach oben der deutschen Geschichte bezeichnet. Wie wahr! Inzwischen können ‚Zigtausende in Deutschland ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen, während Herr Wobben als ENERCON-Gründer sein Privat(!)vermögen auf über 6 Milliarden Euro vermehrt hat. Der Spruch von der Rentnerin, die ihrem Zahnarzt das Solardach finanziert mag plakativ sein, aber er trifft den Kern. Ich habe auf Reisen durch WEA-verseuchte Regionen Menschen getroffen, die, weil sie krank geworden sind, wegziehen wollen. Aber es nicht können, weil ihr Eigentum nichts mehr wert ist, ihr Haus – oft ihre Lebensleistung und Alterssicherung – unverkäuflich ist. Direkt daneben verdienen sich Bauern, die ihre Flächen für WEA verpachten, goldenen Nasen. Und da schwadronieren Sie über Gerechtigkeit – einfach nur unterirdisch!

  • „Klimawandel – Auswirkungen auch in Paderborn zu spüren“. Wissenschaftlich gruselig, auch wenn es angeblich den 97-Prozent-Konsens unter vermeintlichen Fachleuten gibt. Und schlicht falsch, weil halt auch die GRÜNEN nicht zwischen Wetter und Klima unterscheiden können und nachplappern, was der Mainstream samt nahezu allen Medien vorplappert. Tatsache ist, dass es in der Erdgeschichte schon viel wärmer war als heute. Man muss gar nicht weit zurückgehen. Hannibal hat mit Elefanten die Alpen überquert, in der Mittelalterlichen Warmzeit gab es Flusspferde in der Themse. Die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre liegt heute bei 0,04 % (wobei dabei der Anteil des Menschen daran wiederum 5 % beträgt). Sie lag in der Erdgeschichtlichen Vergangenheit schon bei 0,7 %… Ich könnte noch so viel mehr an unbestechlichen Zahlen aufführen, die das Märchen vom anthropogenen Klimawandel als solches entlarven. Aber es passt selbstredend nicht in Ihr festgezurrtes Weltbild. Ihnen und Ihrer Partei wäre quasi Existenzgrundlage und Daseinsberechtigung entzogen, würden Sie sich auf eine ernsthafte Diskussion einlassen.

Zuletzt zu den beliebten Eisbären, die Sie genau so gern, aber noch eine Spur penetranter als die meisten Ihrer Parteifreunde, instrumentalisieren. Was Wunder, man kann damit ja auch so schön auf die Tränendrüsen drücken, nicht nur bei Kindern. Eisbären existieren seit ca. 600.000 Jahren, haben alle Warmzeiten problemlos überlebt. Ihre Population ist in den letzten 40 Jahren von 5.000 auf 25.000 gestiegen. Es ist richtig, dass sie nach der kleinen Eiszeit und der darauf folgenden Warmzeit in der Arktis Lebensraum verlieren, dafür wächst die Population in Alaska seit Jahren immens, weil sie nicht mehr in dem Maß gejagt werden wie früher. Also machen Sie sich um die tollen weißen Riesen bitte weniger Sorgen als um die durch Windanlagen erkrankten und kalt enteigneten Mitbürger in Ihrem Wahlkreis.

Mit freundlichen Grüßen

Guntram Pauli
37218 Witzenhausen

3 Kommentare

  1. Klasse! Kann man den Brief nicht veröffentlichen? So etwas sollte die Öffentlichkeit mitbekommen!

  2. Sie sprechen mir mit jedem Wort Ihres Beitrags aus meiner Seele! Besser kann man es nicht verdeutlichen!

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