Politmarionetten am Gängelband der Lobbyisten

Windkraftbranche ist zufrieden mit GroKo-Plänen

Auch das Sondierungspapier der GroKo-Parteien CDU, CSU und SPD fand Zuspruch: Denn dort wurde ein „Sondervolumen Windkraft an Land“ angekündigt, um die Verfehlung des Klimaziels für 2020 aufzufangen. „Wir begrüßen diese Ankündigung“, erklärte Albers.

WELT

28.675 Windräder – dieser Rekord soll erst der Anfang sein

Von Daniel Wetzel

Nie wurden in Deutschland mehr Windräder errichtet als 2017. Doch das Wachstumstempo soll noch zulegen, fordern die Ökostromer. Bestätigt und beflügelt fühlen sie sich von den Absichten der Politik.

Die Windkraftbranche hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, in den kommenden Jahren noch einmal deutlich mehr Bauprojekte für Windparks an Land auszuschreiben. „Die führende Rolle der deutschen Windkraftindustrie kann nur durch einen ambitionierten, stabilen Heimatmarkt langfristig bestehen“, sagte Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Bereichs Power Systems im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Berlin.

Dabei blickte Zelinger gemeinsam mit Hermann Albers, dem Präsidenten des Bundesverbandes Windenergie (BWE) auf ein Rekordjahr in Deutschland zurück: 2017 wurden demnach 1792 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 5333 Megawatt neu errichtet, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit steigt die Zahl der Drehflügler in Deutschland auf 28.675.

Zelinger und Albers machten deutlich, dass sie für 2018 deutlich weniger Neuinstallationen erwarten. Der Grund dafür ist eine Änderung der Ökostrom-Förderung. So kamen 2017 zum letzten Mal noch Anlagen ans Netz, die nach den alten Fördersätzen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes bezuschusst werden. [Zur Erinnerung lesen Sie hier und hier]
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Mit der Politik, früher bei jeder Gelegenheit gern als „Totengräber der Energiewende“ kritisiert, hat die Windkraftbranche offenbar ihren Frieden gemacht. Der Vorschlag mehrerer Bundesländer, in der bevorstehenden dritten und vierten Ausschreibungsrunde zusätzliche Bauprojekte zu genehmigen, bekam naturgemäß Beifall vom Windkraft-Präsidenten: „Um einen für die Industrie nachhaltig negativ wirkenden Einbruch des Zubaus im Jahr 2019 zu glätten, unterstützt die Branche die Forderung der Bundesländer, in der dritten und vierten Ausschreibung 2018 zusätzliche Volumen auszuschreiben.“

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Wenn es in Deutschland stürmt und die Windräder mehr Energie produzieren, als gerade benötigt wird, stürzen die Strompreise ins Negative. 2017 ist es an 24 Tagen zu solchen Negativpreisen gekommen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article172851828/Oekostrom-28-675-Windraeder-dieser-Rekord-soll-erst-der-Anfang-sein.html