Natur verteilt keine Wohltaten an Politiker

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Sie verspricht auch keine wohldotierten Aufsichtsrats-, Berater- oder Geschäftsführerposten nach der Karriere in Politik und Behörden.
Natur hat allenthalben einen ideellen Stellenwert für einen Bruchteil derer, die uns regieren und als ‚Genehmiger‘ über unser und das Wohl, oder besser das Ausmaß der Zerstörung der Natur und unserer Heimat entscheiden.

Wilhelm Breuer,  Dipl.-Ing. der Landschaftspflege, ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Nationalpark  und Geschäftsführer der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V –  www.ege-eulen.de  fand deutliche Worte bei der Beschreibung der Misere, in der sich der Artenschutz befindet, in einem von Lobbyisten und Profiteuren diktierten Land, die sich perfiderweise von Ideologen das Glaubensgerüst für die Gehirnwäsche der Öffentlichkeit bauen lassen.

Sein Beitrag zur öffentlichen Jahreshauptversammlung 2017 des Landesnaturschutzverbandes Schleswig-Holstein e. V. (LNV) am 06. Oktober 2017 in Westerrönfeld beschreibt die Defizite im Umgang mit Natur- und Artenschutz, beklagt das enorme Vollzugsdefizit naturschutzrechtlicher Vorschriften und
dass bei Bauvorhaben sowie der land- und forstwirtschaftlichen Bodennutzung in Deutschland nur die „europäischen Vogelarten und die Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie“ Beachtung finden.
Ob der Autor wohl bei der Hauptversammlung des LNV in Schleswig-Holstein offene Ohren gefunden hat? Ausgerechnet in der Wiege der Windkraft, wo seit 1986 bereits gierige ‚Windbarone‘ das Sagen haben und die Politik bestimmen…?

Ein durch und durch pessimistischer Vortrag? Nein! Ernüchternd ja, mit glasklarer Analyse des Ist-Zustandes, aber eben auch mit einer guten Portion Zuversicht.
Zur Umsetzung eines glaubwürdigen Artenschutzes verlangt Wilhelm Breuer von allen Artenschützern, die es ernst meinen:

„Dazu brauchen wir nicht nur Personen, sondern Persönlichkeiten. Menschen die nicht für Beförderungen und Brückentage leben, nicht maulen, sondern den Mund auftun und für die Sache arbeiten. Weniger „man könnte“, „man sollte“ und „man müsste“.

Wie gut, dass es unter uns aktiven Natur-, Artenschützern und Windkraftgegnern viele gibt, die eine Haltung haben und nicht nur Opportunisten mit Meinungen, die diese je nach angesagter Ideologie, dem diktierten Zeitgeist und politischem Willen ständig wechseln.

Lassen Sie sich inspirieren durch den Vortrag von Wilhelm Breuer und verbreiten Sie ihn an alle, die noch Gedanken an unsere Lebensgrundlage, die Natur ‚verschwenden‘!

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Mit Dank an den Autor – Herr Breuer, Sie sprechen uns aus der Seele – und an Manfred Knake vom www.wattenrat.de für diese erbauliche Info! Siehe seine ausgewähltenTextausschnitte unten.

Artenschutz – öffentliche Aufgabe oder offensichtliches Versagen?

Wilhelm Breuer

In Anbetracht der aktuell gestarteten Koalitionsverhandlungen einer möglichen neuen Bundesregierung hier ein Ausschnitt zum Thema:

„Schauen wir vor dem Beginn neuer Koalitionsverhandlungen in den Koalitionsvertrag der scheidenden Bundesregierung. Der Begriff „Landschaft“ findet darin 13mal Erwähnung – in Begriffsverbindungen wie Medienlandschaft, Presselandschaft, Wissenschaftslandschaft, Tariflandschaft, Kinolandschaft und zweimal in Kulturlandschaft. Die Koalitionäre beklagen die
„Vermaisung der Landschaft“ und betonen die Rolle von Milchwirtschaft und Weinbau für die Erhaltung vielfältiger „Kulturlandschaften“.
Kein kritisches Wort über die desaströse Rolle der Landwirtschaft für die biologische Vielfalt. Der Begriff „Naturschutz“ wird viermal genannt. Ihm gelten ganze 18 Zeilen unverbindlichen
Inhalts von 185 Seiten.“

„Wenn Natur in das Bewusstsein von Abgeordneten dringt, dann am ehesten freitagnachmittags in der Bundesbahn zwischen Bonn und Wahlkreis. Beim Anblick von Wald, Feld und Reh, vom Tempo zum lieblichen Panorama gerafft, so hat der Journalist Horst Stern es über die 1970er Jahre gesagt, kehren Politiker beruhigt zurück zu Akte und Kaffee. Und heute, 40 Jahre später?

Wann dringt heute Natur in das Bewusstsein eines Abgeordneten? Vielleicht freitagnachmittags im ICE zwischen Berlin und Wahlkreis beim Anblick von Rapsfeldern und Windenergieanlagen? Kehren dann Abgeordnete beruhigt zurück zu Tablet und Latte Macchiato?

Beruhigt nicht gerade der Ausbau der regenerativen Energiewirtschaft Politiker von heute? Kann man nicht den Eindruck gewinnen, für den vorgeblichen Schutz der Atmosphäre ist kein Teil der Biosphäre zu schade?“

www.watterrat.de verweist auf die Absätze zur Praxis des deutschen Denkens zum Thema Schutz der Biodiversität und auf das Bestreben, andere zu dem Naturschutz verpflichten zu wollen, den sie in Deutschland nur allzu selbstverständlich und gern zugunsten von Lobbyisten und Klimaretter-Ideologen opfern:

I. Ankündigungen und Wirklichkeit Die Deutschen gefallen sich in Deklarationen zum Schutz der Biodiversität. So hat beispielsweise der Deutsche Bundestag, sehen wir einmal von der Fraktion „Die Linke“ ab, die laufende Dekade einstimmig zum Schutz der Biodiversität erklärt.
Übrigens: genau heute vor sieben Jahren. Mehr als zwei Drittel dieser Dekade ist verstrichen und zwar weitgehend erfolglos.
[…]

Als sich kürzlich Australien zum Bau eines Kohlehafens am Rande des Great Barrier Reefs entschied, waren die Deutschen außer sich. Ausgerechnet ein Kohlehafen. Und das nach der Klimakonferenz von Paris. Die Deutschen sehen das Weltnaturerbe auf das Äußerste bedroht. Schlamm und Schiffsverkehr könnten die Korallen beschädigen. DieDeutschen stellen ihre Wattenmeer-Nationalparke nur zu gerne in eine Reihe mit dem Great Barrier Reef. Unbescheiden, des Prestiges und des Kommerzes wegen. Dass sie ihre eigenen Nationalparke keinesfalls besser schützen als andere Staaten ihr Weltnaturerbe, können sie sich in nationaler Überschätzung nicht vorstellen. Dabei ist der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (übrigens nur ein Tausendstel so groß wie das Great Barrier Reef) zu Land und in wenigen Jahren auch zur See mit einigen Tausend für Vögel tödlichen Windenergieanlagen geradezu umstellt. Ein Naturgebiet, das in Flyern der Tourismusbranche und der Nationalparkverwaltung als „Drehscheibe des internationalen Vogelzuges“ beworben wird. An jedem mit einem für Schweinswale lebensgefährlichen Höllenlärm in den Seeboden gerammten Mast können Öltanker havarieren. Nur, vor der Gefahr einer Ölpest warnen hier Medien und Umweltverbände am allerwenigsten. Nein, dank des Stroms aus Wind können die Tanker bald verschrottet werden, so die Heilserwartung.
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