Editorial von Peter Geisinger zum gestrigen Wahlausgang
mit Dank!
Ausschnitt:
Die vorläufige Folge: Die einzige verbleibende Koalitionsmöglichkeit ist Schwarz-Gelb-Grün. Für unser Anliegen, den Windkraftausbau zu stoppen und zu einer bezahlbaren und sinnvollen Energiepolitik zurückzufinden, sind das keine guten Vorraussetzungen. Denn die einzige Partei in dieser Kombination, die unsere Richtung vertritt – die FDP – ist zwischen einer Energiewende-euphorischen CDU und den aus ideologischen Gründen faktenresistenten Grünen eingezwängt. Die FDP müsste demnach den Preis für eine Einigung sehr, sehr hoch treiben.
Geradezu mysteriös ist aus meiner Sicht, dass die „Grünen“ keinerlei Einbußen erlitten haben, obwohl sie die ideologischen Treiber dieser „Energiewende“ mit all ihren unübersehbaren Folgen für Landschaft, Natur und Menschen samt deren Geldbeutel (28 Mrd. € pro Jahr) sind. Offensichtlich haben die Wähler nur die Regierungsverantwortlichen abgestraft und nicht erkannt, von welcher Seite die ideologischen Grundlagen dieser unsinnigen Energiepolitik kommen.
Alles lesen:
https://www.vernunftkraft-odenwald.de/index.php/editorial/
Ich sehe das leider nicht ganz so: Auch im Norden haben die Grünen recht gute Ergebnisse (7-11%). Im ganzen Osten sind die Grünen meist kleiner 3%. Auch die Ergebnisse der AfD deuten weniger in Richtung Protest gegen die Energiepolitik.
Die FDP kann man getrost vergessen: Sowohl in SH, als auch in NRW wurden die diesbezüglichen Wahlversprechen schneller entsorgt als das letzte Glas Sekt der Wahlparty leer war. Die Symbolpolitik, wie grössere Abstände zu Wohngebieten, ist sogar kontra-produktiv. Die Belastungen werden weiterhin ausschliesslich auf die Bewohner von kleinen Dörfern/“Splittersiedlungen“ abgewälzt. Echter Widerstand ist erst zu erwarten, wenn auch dichter besiedelte Gebiete mal in den ‚Genuss‘ sauberer Energieerzeugung kommen. Ohnehin, die WEA stehen im Aussenbereich. Der Abstand zu Wohngebieten ist durch geltende Lärmgrenzwerte sowieso schon deutlich höher als für die betroffenen Anwohner in Mischgebieten/Aussenbereich. Auch Bestandsanlagen sind nicht betroffen.
Alles in Allem interessiert sich nahezu niemand für die paar Anwohner. Und gerade durch die rechten Spinner der AfD wird man als Windkraftgegner oft nicht ernst genommen, weil man direkt in die rechte Schublade gesteckt wird.
Ich sehe das genauso und bin nach dem ersten Schock über das überraschend gute Ergebnis der Grünen gar nicht so pessimistisch. Wenn man in Rechnung stellt, dass einerseits alle kleinen Parteien in den letzten zwei Wochen vor der Wahl wegen der Konturenlosigkeit der großen hinzugewonnen haben, andererseits Dieselgate und Trump eigentlich ideale Steilvorlagen für die angebliche Ökopartei gewesen sein müssten, sind die 8,9 Prozent gar nicht mehr so großartig. Und ich wage die Prognose, dass sich im Falle Jamaika die Grünen intern zerlegen könnten – die Diskrepanz zwischen Basis und Posten-geiler Führung ist jetzt schon eklatant und die Kompromisse, die gemacht werden müssten, sind gewaltig. Tatsächlich ist es so, dass die meisten Grün-Wähler längst (meist gut situiert) in Ballungsgebieten und Städten leben. Umso wichtiger ist es, den Protest langsam aber sicher auch dorthin zu bringen.
Die Verwunderung über die Stärke kommt nicht von ungefähr. Betrachtet man jedoch, woher die meisten Stimmen für die Grünen kommen, dann sollte man einmal darüber nachdenken. In Bayern und BW sind sehr viele Regionen, wo die Grünen zweistellige Ergenisse eingefahren haben.
http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82276404/bundestagswahl-2017-die-ergebnisse-der-einzelnen-wahlkreise.html
Einfach einmal auf dem Button „Alle Wahlkreisgewinner (Erststimmen)“ Klicken. In den meisten anderen Ländern liegen die Grünen unter 5 %.
Ferner sollten sich die BI´s, mehr in den grösseren Orten und Ballungsgebieten agieren und aufklären. Dort, wo die meisten GRÜN Wähler beheimatet sind. Man kann nur hoffen, dass endlich hier auch verstärkt der Blick gerichtet wird. Gelegenheiten dürften ja zu den nächsten 3 anstehenden Landtagswahlen, gegeben sein. Niedersachsen, Hessen und Bayern.