DIE WELT
von Daniel Wetzel
Die Energiewende verändert Natur und Landschaft, verteilt Milliarden um und verheißt Rettung vor dem Klimawandel. Doch ein Blick auf das bislang Erreichte ernüchtert: Die zentralen Versprechungen der Ökostrom-Revolution wurden noch nicht eingelöst. Die Politik ist ratlos. Eine Zwischenbilanz.
Leseprobe:
Die Stars der jungen Energie-Szene inszenieren ihre Auftritte wie einst Apple-Chef Steve Jobs. „Yeah! Wow! Yeehaa!“ ertönt es im Publikum, wenn „Sonnen“-Manager Philipp Schröder die neue Solarstrom-Batterie seines Unternehmens im Berliner E-Werk präsentiert. Wie bei einem Popkonzert brandet Spontanapplaus auf.
Einerseits ist die Jagd nach Computer-Spezialisten von der Erkenntnis getrieben, dass die Energiewelt von morgen unbedingt „smart“ sein wird und ohne Digitalisierung undenkbar ist. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite ist, dass die Planer und Architekten der Energiewende nicht mehr weiterwissen. Man schaut auf die Zahlen und sieht, dass die Rechnung nicht aufgeht. Die Ökostrom-Revolution hat Deutschland im Klimaschutz bislang nicht weitergebracht. Die Kosten steigen, Zielmarken werden verfehlt.
[…]
Noch vor ein paar Jahren galt die Energiewende als praktisch kostenloser Selbstläufer, dessen Erfolg nur von der Kohle- und Atomlobby blockiert wurde. Heute sind Deutschlands Energiekonzerne zerschlagen und zu Übernahmekandidaten geworden. Die Hälfte der Atomkraftwerke ist abgeschaltet.
Doch obwohl die bösen Bremser weg sind, geht der Energiewende die Luft aus. Wie kann das sein? Etwas hilflos schieben Ökostrom-Protagonisten wie die Abteilungsleiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert, die Schuld auf ein mysteriöses „fossiles Imperium“, das da angeblich noch irgendwo im Verborgenen wirkt, dem aber auch Kemfert so recht keine Namen mehr zuordnen kann.
Auch die Chefs führender Wirtschaftsforschungsinstitute sprechen immer schonungsloser von „Deutschlands teurem Energie-Irrweg“ oder der „Energiewende ins Nichts“ – und belegen ihr Urteil mit detaillierten Studien. In den Bundesländern treten die neuen Regierungskoalitionen beim Windkraftausbau bereits auf die Bremse, obwohl nach Meinung von Klimaschützern das Tempo eigentlich mehr als verdoppelt werden müsste.
Der „Berliner Kreis der Union“ fordert die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, weil es „kontraproduktiv“ sei und seine Folgen international „abschreckend“ wirkten. Selbst SPD-Minister schließen sich dieser Forderung an und bekommen dafür Applaus von der FDP. „Die Energiewende verliert an Zauber“, konstatieren die externen Beobachter der „Neuen Zürcher Zeitung“. Die Schweizer Journalisten stellen in Deutschland eine „von Illusionen und Mythen geprägte Diskussion“ fest: „Die Erfolgsmeldungen wirken wie Durchhalteparolen.“
Zweifel, Verzagtheit, Ernüchterung aller Orten. Was ist da eigentlich los? Abgesehen von den stereotypen Klimaschutz-Bekenntnissen zum G-20-Gipfel war vonseiten der Politik in Sachen Energiewende zuletzt nicht mehr viel zu hören. Kurz vor der Bundestagswahl ist in der Energiepolitik eine Ruhe eingekehrt, die sich auch als Erschöpfung deuten lässt. Das ist der richtige Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme. Eine Zwischenbilanz, die nicht auf Ideologie und Wunschdenken, sondern auf Statistik beruht, macht deutlich, woher die fundamentalen Zweifel an der Erfolgsgeschichte Energiewende kommen.
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Alles lesen!!
http://hd.welt.de/Sonderseiten-edition/article166916155/Kurzschluss-bei-der-Energiewende.html
Mit Dank für die Info an Tilo!
Herr Heck
Ich bin ebenfalls an Ihrer Analyse interessiert.
Mit freundlichen Grüssen
Hans R. Burri Dipl.Ing.ETH
h.r.burri@bluewin.ch
Verdächtig seltsame Wetzelei: An allem kritisiert er herum, nimmt aber ausgerechnet die angeblich globale Erwärmung als Wahrheit hin. Und entkräftet die bekannte Kritik an der Hitzewirkung der „nur 4 % CO“ ausgerechnet durch den Wellenlängenhoax des PIK, an dem nun gar nix dran ist, außer ein übler Verstoß gegen das Perpetuum-mobile-Verdikt und ein noch üblerer gegen den 2. Hauptsatz der Thermodynamik (Wärme fließt nur von warm zu kalt).
Warum wohl?
Ach so! Weil er auf sein unbenanntes „Wunder“ hinaus will, das den verglühenden Planeten doch noch retten kann. Da ist der Wetzel vielleicht doch zu oft am Siemens-Katzentisch der Kernkraftfreunde gesessen (wobei ich kein technikfeindlicher Atomkraftgegner bin)?
Und den Vernunftliebhabern und Windwahnanprangerern ins Stammbuch geschrieben: Hinter jedem Journailletext steckt immer und ewig ein Vermarktungsinteresse. Fragt sich nur immer, für was. Ohne Geld keine Zeile Druckerschwärze. So einfach kann wahnfreies Vernunftlesen sein.
Im Newsportal erneuerbare Energien der Natursztrom AG wird in Artikeln der schelle weitere Ausbau der Windkraftanlagen und das Abschalten der Braunkohlekraftwerke gefordert und in mehreren Artikeln die Bundesregierung bzw. die neue NRW-Landesregierung kritisiert, weil sie von den ursprünglichen Zielstellungen zur Energiewende abweichen.
Zu den Verfassern der Artikel gehört auch die in Ihrem Beitrag erwähnte Frau Prof.Kemfert, DIW oder eine Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Dhttps://www.windwahn.com/tag/zynismus/ie Grünen. In allen Artikeln werden notwendige, bezahlbare Groß-und Langzeitspeicher für überschüssigen Strom als Voraussetzung des überdurchschnittlichen Ausbaus der fluktuierenden Windstromerzeugung und der Abschaltung der Kohlekraftwerke ausgeblendet.
Auf Kommentare mit Hinweis auf die Notwendigkeit der Speichertechnologie und auf Vorschläge zu alternativen klimafreundlichen Technologien der Stromerzeugung, beispielweise das Konzept des inhärent sicheren Dual Fluid Kernreaktors oder ein Projekt des deutschen Ingenieurs Carl Becker für ein Gezeitenkraftwerk an der Nordsee, gibt es aggresive Gegenkommentare. Bei der Energiewende ist offensichtlich ein normaler wissenschaftlich-technisch/ökonomischer Meinungsaustausch außerhalb von Windstrom und Photovoltaik nicht möglich. Ich habe eine persönliche Bewertung der Energiewende erarbeitet, die ich Ihnen gern zu Ihrer Information übersenden würde, wenn Sie interessiert sind
Ihre Bewertung der Energiewende interessiert uns natürlich sehr und Sie können sie über die Emailadresse im Impressum / Kontakt an uns senden.
Ihre Einschätzung der Unmöglichkeit eines wissenschaftlich-technischen/ökonomischen Meinungsaustausches mit den EEG-Profiteuren ist völlig korrekt. Die Qualität der Meinungsäußerungen der EEG-Profiteure läuft diametral zu der von Windkraftkritikern.
Lieber Herr Heck,
Ich bin sehr an Ihrer Analyse interessiert.
Meine Email ist
lothameye@gmail.com
Ich engagiere mich für Vernunftkraft Nds
MfG
Dr. Lothar W. Meyer
Der Dual-Fluid-Reaktor ist die Lösung, die wir brauchen. Bei der Europäischen Investitionsbank sind seit 10.7.17 knapp 100Mio Euro gelistet für dieses Thema. Ihr Text würde mich interessieren. Die Polen wollen das Teil für ihre Industrie und jetzt werden auch die deutschen Mitbewerber aus dem DAX-Bereich wach. Im Wahlkreis von S.Gabriel gibt es eine Einzelkandidatin, die genau damit Herrn Gabriel als ehemaligen Umwelt- bzw. Wirtschaftsminister auf die Füße treten wird. Es ist Wahlkampf.