Solastalgie – Wie sehr es schmerzt, wenn ein geliebter Ort bedroht ist….

Naturzerstörung – Frevel an der Avifauna – Landschaftsvernichtung

Der melancholische Abschiedsbrief der Mitarbeiterin des Fachbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Internationales im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin/Brandenburg

Liebe AdressatInnen,
seit Jahren schrieb ich diese Kalenderblätter und sandte sie in einen weit gestreuten Verteiler. Nun war es genug- in mehrerer Hinsicht.
100mal die Natur in ihrer Schönheit, ihrem Reichtum und ihrer überraschenden Varianz zu besingen, ist eine schöne Sache. Aber
nebenbei mitzuerleben, wie sie immer mehr in Bedrängnis gerät, nur weil wir Menschen maßlos nehmen, was uns nicht allein gehört, will ich nun nicht mehr.

Deshalb hab ich mich mit einem Brief verabschiedet. Der hat so ein Echo ausgelöst und ist sogar bei Facebook gelandet, dass ich denke, vielleicht wollt ihr das auch mal lesen?

So sende ich es jetzt mal zu. Seid alle herzlich gegrüßt, eure BB

Ausschnitt aus Beate Blahys Abschiedsbrief:

„Als Krönung stellen wir unser Land mit Windmühlen voll, die bald 300 Meter in die Höhe ragen. Abgesehen vom vieltausendfachen Tod von Vögeln und vor allen Dingen Fledermäusen, der mit der sausenden Bewegung der Rotoren verknüpft ist, töten wir das, was wir Landschaftsbild nennen, womit wir unsere Heimatliebe verknüpfen, damit äußerst wirkungsvoll. Das schmerzt inzwischen sehr viele Menschen, zumal diese gewaltigen Opfer das Ziel verfehlen – unsere Energieversorgung auf alternative Füße zu stellen.“

Lesenswert und bitter – Solastalgie, ein Empfinden, dass die meisten von uns nur allzu gut kennen…

AbschiedsbriefBB
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Kommentar dazu vom Wattenrat.de – dem nichts hinzuzusetzen ist – mit Dank an Manfred Knake!

Zum Lesen empfohlen, die Verfasserin arbeitet im Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit und Internationales im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin/Brandenburg.
Der Frust ist nachvollziehbar, die Offenheit einer Behördenmitarbeiterin nicht selbstverständlich und durchaus nicht ungefährlich, wie jüngste Personalentscheidungen im Umweltbereich
Brandenburgs zeigen…
In der Tat, zwischen dem behördlich veröffentlichten Zustand der Natur  und der Realität  klaffen nicht selten  Welten. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken, wie der ebenfalls  angefügte Aufsatz von Wilhelm Breuer zu  „Natura 2000 in Deutschland – Versäumnisse, Mahnschreiben, Vertragsverletzungen und kein Ende!“ in der aktuellen Zeitschrift „Nationalpark“ belegt.
https://www.oekom.de/zeitschriften/nationalpark.html
Auch hier an der Küste wird die Fiktion eines „intakten“ Nationalparks Wattenmeer von Behörden und Presse (und sogar Umweltverbänden!) fleißig gepflegt….[…]