Lärmstudie in Niedersachsen bis >20 Hz: 45 Prozent der Anwohner sind mittel bis stark belastet

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Nach Beschwerden: DEWI untersucht Forschungswindpark Anzetel-Wehlens

„29 Anwohner sehen sich mittelstark beeinträchtigt, 23 von ihnen klagen über psychische Symptome und zeigen starke Stresseffekte, die sich vor allem in schlechter Schlafqualität äußern.“ (wzonline.de)

DEWI arbeitet auch bei diesen Untersuchungen mit dem bewährten Team der der Arbeitsgruppe (AG) Gesundheits- und Umweltpsychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bzw. mit der MSH Medical School Hamburg zusammen – vertreten durch Prof. Dr. Gundula Hübner und Dr. Johannes Pohl.

Wie bei der sog. Wilstedt-Studie handelt es sich bei der Anzetel-Wehlens-Studie um reine Hörschalluntersuchungen, für die Hörschall bis zu tiefen Frequenzen von 200 bis 20 Hz gemessen wurden.
Auch dort waren die Anwohner noch nicht besonders lange dem WEA-Schall ausgesetzt.
Infraschall unter 20 Hz sollte entweder nicht berücksichtigt werden oder er wurde mit unzulänglichem akustischen Messequipment nicht erfasst.

Messungen im Windpark ergaben Hinweise auf tieffrequenten Schall.

Von 64 befragten Anwohnern fühlen sich 35 nicht oder nur gering belästigt, 6 Befragte geben an mittelstark beeinträchtigt zu sein und 23 Anwohner zeigen starke Stresseffekte.
Wohlwollend ausgedrückt:

55 Prozent fühlen sich nicht oder nur gering belästigt,
während 45 Prozent mittel und stark belastet sind – die stark Belasteten davon machen 36 Prozent aller Befragten aus.

Auch in dieser Befragung werden Schlafstörungen an erster Stelle genannt!

Befragt wurden die o.g. 64 Anwohner der WEA bereits seit September 2015, knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme. Die Langzeitmessungen und die Befragungen dauern an.
Es handelt sich also um Anwohner, die noch keine eineinhalb Jahre exponiert sind!
WEA sind für Bewohner des ländlichen Raumes Langzeitnachbarn, sie stehen Jahrzehnte neben den Wohnhäusern, denn sie werden 20 Jahre lang gefördert.
Addieren wir das Repowering, so bedeutet dies eine sehr lange Langzeitexposition, was bedeutet, dass sich die Schallerkrankungen von Jahr zu Jahr verschlimmern…!

Viele unserer Leser können dies und dazu die Auswirkungen der Schallemissionen auf die Gesundheit von Hörschall über tieffrequenten und Infraschall (!) bis zum Körperschall aus eigener Erfahrung bestätigen.
JR

Wilhelmshaven
04.02.2016

Nach Beschwerden: DEWI untersucht Forschungswindpark Anzetel-Wehlens

Messungen im Windpark ergaben Hinweise auf tieffrequenten Schall. 23 Anwohner zeigen starke Stresseffekte, 35 Nachbarn der Windanlagen fühlen sich nicht belästigt

Von Norbert Stein

Wilhelmshaven
Leseprobe:
Immer wieder haben sich seit Inbetriebnahme der Windkraftanlagen im Offshore-Testfeld Anzetel-Wehlens Anwohner über Lärm beschwert, durch den sie sich teils massiv belästigt fühlen (die WZ berichtete). Eine Lärmstudie unter Leitung von Dr. Johannes Pohl vom Institut für Psychologie (Halle) kommt zu dem Ergebnis, dass die gesundheitlichen Beschwerden, die einige Anwohner erleiden, objektiv nachvollziehbar sind.

Für die Erstellung des Gutachtens wurden 64 Personen angesprochen, von denen sich 35 nicht oder nur gering belästigt fühlen. 29 Anwohner sehen sich mittelstark beeinträchtigt, 23 von ihnen klagen über psychische Symptome und zeigen starke Stresseffekte, die sich vor allem in schlechter Schlafqualität äußern.

„Die Personen, die sich beeinträchtigt fühlen, wurden zu Hause ausführlich befragt, die Auswertung läuft noch“, erklärte Dr. Johannes Pohl den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft und Brandschutz. Ferner hätten sich einige Anwohner bereit erklärt, Aufnahmen von für sie störenden Lärmereignissen mit Audiorekordern zu machen, von denen ein großer Teil ebenfalls noch ausgewertet werden muss.

Kostenpflichtiger Artikel:
http://www.wzonline.de/nachrichten/wilhelmshaven/detail/artikel/nach-beschwerden-dewi-untersucht-forschungswindpark-anzetel-wehlens.html
Mit Dank für die Info von www.wattenrat.de

Näheres zur Studie im Windkraft-Journal:

Windparkanwohner werden der Lärmbelästigung befragt

DEWI kooperiert mit Universität Halle-Wittenberg und MSH Medical School Hamburg bei Untersuchung der Lärmbelästigung

Befragung der Anwohner des Windparks Anzetel-Wehlens startet

Wilhelmshaven / Hamburg / Halle (Saale). DEWI (UL International GmbH) hat den Auftrag erhalten, die Geräuschcharakteristik des Windparks Anzetel-Wehlens im Norden von Wilhelmshaven zu untersuchen.

Dieter Hinrichs, Geschäftsführer der Offshore-Onshore Testfeld (OTF) Anzetel GmbH, wandte sich an das Dienstleistungsunternehmen, da sich Anwohner seit der Inbetriebnahme des Windparks im Herbst 2014 über Lärm beschwerten. DEWI arbeitet dabei eng mit der Arbeitsgruppe (AG) Gesundheits- und Umweltpsychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bzw. mit der MSH Medical School Hamburg zusammen – vertreten durch Prof. Dr. Gundula Hübner und Dr. Johannes Pohl.

Alles lesen:
http://www.windkraft-journal.de/2015/09/17/windparkanwohner-werden-der-laermbelaestigung-befragt

Lesen Sie auch direkt über die Probleme der Anwohner von Anzetel:
„Schon im Vorfeld hatte Zschoppe von massiven Schlafstörungen berichtet. „Seit die Anlagen da stehen, schlafe ich in einer guten Nacht drei Stunden mit Unterbrechungen“, sagte sie gestern noch einmal und betonte, dass sie das kräftemäßig nicht mehr lange aushalten könne. Eine Nachtabsenkung der Anlagen ab 22 Uhr sei bereits durchgesetzt worden. „Seitdem ist das Vibrieren in der Matratze weniger geworden“, sagte sie. Ihr Ziel ist es jedoch, dass die Anlagen nachts komplett abgeschaltet werden. „Und zwar nicht erst ab 22 Uhr.“ Bei laufendem Betrieb möge sie nicht an den kommenden Sommer denken. „Wir können weder mit offenem Fenster schlafen, noch abends draußen sitzen“, so Zschoppe.“

Alles:
http://www.wzonline.de/nachrichten/wilhelmshaven/detail/artikel/windpark-treffen-der-anwohner.html

Und auf der Seite der BI Sengwarden:
http://www.buergerinitiative-sengwarden-windkraft.de/