Bauen und Betreiben ohne gültige Genehmigung

von windwahn.de übertragen – dort veröffentlicht am 17.02.2015

Die Genehmigungspraxis für Offshoreanlagen

Im Land des ideologisch motivierten und gewinnorientierten Windwahnsinns sind auch auf dem Meer alle Regeln außer Kraft gesetzt.
Was ansonsten von Umweltschützern und Weltrettern gebrandmarkt wird und wofür böse, schmutzige Industriezweige an den Pranger gestellt werden, ist der guten, sauberen Windkraftindustrie selbstverständlich gestattet:
Giftige und seltene Metalle, die teilweise krebserregend sind oder als Pflanzenschutzmittel dienen und normalerweise recycelt werden, tonnenweise Kunststoff, der das Meer nie wieder verlassen wird, mangelnde Standfestigkeit der Windkraftwerke durch Auskolkung, keine Rückbauoption, keine Auskunft über die Standfestigkeit von den Bauherren und Betreibern ohne Betriebsfreigabe…

Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn Sie Ihr Haus ohne Statikgutachten inmitten einer Halde von giftigem Plastikmüll aus krebserregenden und durch Pflanzenschutzmittel verseuchten Baumaterialien errichten!
Würde Ihnen dann die Baugenehmigung entzogen oder würden die Genehmigungsbehörden ihre Augen auch ganz fest verschliessen??
JR

Mit Dank an Rüdiger von dem Borne!

Offshore-Windkraft:

Alle Anlagen ohne Genehmigung errichtet

Aus DER SPIEGEL 2014

Mehr als vier Jahre danach liefern die zwölf Windmühlen von Alpha Ventus, 45 Kilometer vor der ostfriesischen Insel Borkum gelegen, rund 250 Gigawattstunden […] Doch kurioserweise hat die Anlage vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) bis heute keine Betriebsfreigabe erhalten

Das mag überraschen in einem Land, in dem jedes Produkt vom Plüschbären bis zum Treppenlift gründlichen Prüfabnahmen unterworfen wird, bevor es zum Einsatz kommen darf. Nur beim grünen Strom, dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe, heißt es: Erst mal machen – und dann sehen wir schon.

Viel weiter darf diese Art Parodontose am Nordseegrund nicht fortschreiten; andernfalls wäre die Standfestigkeit der 92 Meter hohen Türme gefährdet. Wo der Grenzwert für die Auskolkung liegt, mag das BSH allerdings nicht mitteilen. Dies sei ein Betriebsgeheimnis der Investoren EWE, E.on und Vattenfall.

Beim Bau seines Windparks Amrumbank West geht der Essener Stromriese E.on nun neue Wege. Statt Steinen legt er in zwei Schichten Sandsäcke aus Geotextilien auf dem Meeresboden aus, im Umkreis von 25 Metern. Anschließend werden die Pfähle aus Stahl, sogenannte Monopiles, einfach in der Mitte des Säckehaufens in den Grund gerammt. Auf der Amrumbank West werden 45 000 Säcke aus Propylen-Vlies im Meer deponiert. Ob und wie die rund 180 Tonnen Kunststoff das Ökosystem Nordsee jemals wieder verlassen werden, ist völlig unklar.

Auch was mit den Windmühlen passiert, wenn sie wie veranschlagt nach 20 bis 25 Jahren ausgedient haben, scheint bislang weder die Energiewirtschaft noch die Politik wirklich zu kümmern. Sicher ist, dass der Abriss der Türme nur zum Teil erfolgen kann. Die Rammpfähle werden dann dicht unter dem Meeresgrund abgeschnitten – aus dem Boden wird man die bis zu 60 Meter langen Träger nie mehr herausholen können.

Welche Folgen dieses gigantische Endlager für die Umwelt hat, dafür hat das BSH keinen Prüfauftrag. Dabei enthält der eingesetzte Baustahl der Sorte S355 geringe Anteile an giftigen oder seltenen Metallen wie Kupfer, Nickel, Chrom, Mangan oder Molybdän. Von Nickel und Chrom ist bekannt, dass sie das Krebsrisiko bei Menschen erhöhen, und Kupfer ist ein altes Pflanzenschutzmittel. Wie sich die Meereslebewesen der Nordsee mit den neuen Nachbarn vertragen, ist nicht erforscht.

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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-129853751.html